
Cyber-Kriminelle aus Nordkorea haben im letzten Jahr Bitcoin, Ether und Altcoins im Wert von etwa 400 Millionen US-Dollar gestohlen. Die größten Beträge wurden bei sieben Einbrüchen in Kryptowährungsbörsen und Investmentfirmen erbeutet.
Dabei handelt es sich um eine Steigerung von 100 Millionen US-Dollar im Vergleich zu den Diebstählen aus 2020. In den letzten fünf Jahren wird von einem Diebstahlbetrag von etwa 1,5 Milliarden Dollar ausgegangen. Die bekannteste nordkoreanische Hacker-Gruppe Lazarus, soll maßgeblich an den Angriffen beteiligt gewesen sein. Die Vereinten Nationen gehen davon aus, dass mit dem erbeuteten Geld, hauptsächlich Kim Jong-uns Atomwaffen- und Raketenprogramme finanziert wird.
Das Blockchain-Analyseunternehmen Chainanalysis, welches den Bericht zu Nordkoreas Cyber-Attacken veröffentlicht hat, geht von einer systematisch staatlich-gestützten Cyber-Angriffs-Politik des Landes aus. Nordkorea habe nach der Erbeutung des Geldes mit einer sorgfältigen Geldwäsche begonnen um seine Taten zu vertuschen und das Geld auf den Markt zu bringen, urteilte der Bericht. Insgesamt hätten sich die Hacker-Gruppierungen um Lazarus und Weiteren als fortgeschrittene, anhaltende und systematische Bedrohung für die Kryptowährungsindustrie im letzten Jahr etabliert.
NATO warnt vor Gefahr
Auch die NATO geht davon aus, dass sich Nordkoreas Geheimdienst mit Phishing, Ransomware und anderen kriminellen Handlungen finanziert. Diese Attacken könnten im schlimmsten Fall dazu führen, das ganze Nationen in die Knie gezwungen werden könnten. Unterstützung bei einer Cyber-Attacke bis hin zu einem Cyber-War kann von der NATO wohl nicht erwartet werden, da dafür der Artikel 5 (kollektive Verteidigung) auszurufen wäre. Offen sei man bei Wiederaufbauhilfen nach einem vollendenten Cyber-Angriff. Das wäre dann allerdings ein eher schwacher Trost, denn das Geld wäre so oder so weg.