Zweifel am Sinn des Mali-Einsatzes

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Verteidigungsministerin Christine Lambrecht sprach in Mali mit den dort eingesetzten Bundeswehrsoldaten. (Foto: BS/BMVg)

Bei der Ausbildungsmission stelle sich die Frage, ob Deutschland wirklich dieses aktuell in Mali herrschende Regime unterstützen wolle, sagte Verteidigungsministerin Christine Lambrecht nach ihrem Besuch bei den deutschen Soldatinnen und Soldaten sowie weiteren Gesprächen mit hochrangigen Vertretern der beiden Missionen, an denen die Bundeswehr in Mali beteiligt ist.

„Wir erleben, dass die malischen Soldaten toll ausgebildet werden durch hochmotivierte und top qualifizierte deutsche Soldatinnen und Soldaten und dann mit diesen Fähigkeiten, zusammen z.B. mit russischen Kräften in einen Einsatz gehen, womöglich sogar mit Söldnern. Und da stellt sich die Frage, ob das mit unseren Werten zusammengebracht werden kann, insbesondere wenn wir dann Gräueltaten erleben müssen, wie in Moura“, sagte die Ministerin. „Das ist etwas, das nicht passt, das sehr schwer zu vermitteln ist – ich würde sagen gar nicht mehr zu vermitteln ist.“

Mali müsse sich zudem deutlich von Russland und russischen Söldnern distanzieren. Hiermit bezog sich die Ministerin auf bisher unbestätigte Quellen, nach denen die Gruppe Wagner, eine russische Söldnereinheit, am Massaker in Moura gemeinsam mit den malischen Streitkräften beteiligt gewesen sein soll. Die Gruppe Wagner soll zudem im Ukraine-Krieg für Russland im Einsatz sein.

Ein weiteres wichtiges Anliegen ist für die Ministerin die Sicherheit der deutschen Soldatinnen und Soldaten. Frankreich hatte zu Beginn des Jahres den Abzug seiner Truppen aus Mali angekündigt. Ende Mai wird im Deutschen Bundestag über eine mögliche Fortführung der Einsatzmandate entschieden. Nach den ersten Statements Lambrechts während ihres Besuches in Mali zu schließen, wird sich die Verteidigungsministerin nicht für eine Fortführung der Mandate aussprechen.

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