
Augmented Reality bedeutet, dass reale Bilder mit computergenerierten Inhalten ergänzt werden. Die Polizei in Valencia untersucht, ob sie Polizeikräfte mit sogenannten Augmented Reality-Brillen (AR-Brillen) ausstatten soll. Diese versorgen die Trägerin oder den Träger mit Echtzeitinformationen über das, was sie sehen. Damit sollen Polizisten schneller Entscheidungen treffen und handeln können.
Denn der klassische Ablauf eines Streifeneinsatzes auf der Straße nimmt Zeit in Anspruch. Der Polizist muss eine Situation beobachten, sich orientieren, eine Entscheidung treffen und dann handeln. Diesem grundsätzlichen Ablauf entsprechen verschiedene Situationen, bei denen die AR-Brille helfen kann. Zum Beispiel könnte sie zeigen, wie ein Beamter einer verletzten Person Erste Hilfe leisten kann. Oder bei einer terroristischen Gefahrenlage könnte sie den Beamten darauf hinweisen, wo die Waffen sind. Sogar bei der Entschärfung von Sprengsätzen könne die Brille Anweisungen einspielen.
Das Problem von Sicherheitskräften sei nämlich oft, dass es zu viele Informationen gebe, sagt Iván Martínez von der Lokalpolizei Valencia. Die Brille sortiert die Informationsflut und gibt dem Polizisten damit einen Fokus. Dabei gibt es eine Kraft vor Ort und einen Planer im Hintergrund. Während der Planer im Hintergrund die Situation analysiert, folgt die Einsatzkraft dann nur noch nach bestem Wissen den Anweisungen. Theoretisch könnte die AR-Brille auch Personen identifizieren, aber europäisches Datenschutzrecht spricht dagegen.
Das Projekt nennt sich DARLEnE, kurz für Deep AR Law Enforcement Ecosystem. Universitäten überall in der Europäischen Union (EU) nehmen teil, auch ein Standort in Bayern. Die EU finanziert das Projekt.