Am 14. Juni unterzeichneten Vertreter des deutschen und finnischen Verteidigungsministeriums eine Absichtserklärung, mit der Deutschland dem finnisch geführten CAVS-Programm (Common Armoured Vehicle System) beitritt. Bei den CAVS-Fahrzeugen handelt es sich um 6×6 Radfahrzeuge vom finnischen Unternehmen Patria, diese sollen die deutschen Füchse ablösen.
Beim CAVS-Programm wurde eine Modularität ähnlich wie beim Boxer gewählt. Auf einer Plattform sollen die verschiedenen Variationen realisiert werden. Aktuell gibt es bereits die Version Führungsfahrzeug sowie gepanzerter Mannschaftstransporter, weitere sind geplant, wie beispielsweise eine Amphibie mit Schwimmfähigkeit oder ein 20mm Mörser. Die NATO-STANAG-Schutzklasse liegt regulär bei Level 2, optional bei Level 4. Ein höheres Schutzniveau bedeutet allerdings auch mehr Gewicht, dabei liegt der Vorteil dieses Fahrzeugs darin, dass es weniger als die Hälfte des Gewichtes des Boxers auf die Straße bringt. Hinzu kommt ein gegenüber dem Boxer deutlich geringerer Stückpreis.
Mit dem CAVS-Beitritt wird Deutschland das fünfte Land, das sich an der ersten Stufe des multinationalen Programms beteiligt. Finnland, Lettland und Estland nehmen seit 2019 an dem Programm teil, Schweden seit 2021.
Im Rahmen des Programms bestellte Lettland im August 2021 mehr als 200 geschützte Mannschaftstransporter, von denen Patria bereits über ein Dutzend geliefert hat. Finnland unterzeichnete im August 2021 eine Absichtserklärung für 160 neue Mannschaftstransporter, die Vorserienlieferungen erfolgen im Juni. Schweden folgte Anfang dieses Monats mit einer Vereinbarung für eine Forschungs- und Produktentwicklungsphase.
Patria ist als ausgewählter Anbieter der 6×6-Fahrzeugplattform für die Systementwicklung im Rahmen von CAVS verantwortlich.
Die Ausrüstung mit einem 20 mm (?) Mörser erscheint seltsam, oder hat da der Druckfehlerteufel die Hand im Spiel?