
Die Thüringer Landesfeuerwehr- und Katastrophenschutzschule (TLFKS) sollte deutlich ausgebaut und erweitert werden, damit bis 2035 der steigende Ausbildungsbedarf der Feuerwehrleute im Land gedeckt werden kann. Zu diesem Ergebnis kommt eine aktuelle Bedarfsstudie, die vom Erfurter Innenministerium in Auftrag gegeben worden war.
Demnach steigt der Bedarf der Lehrgangsplätze in Thüringen innerhalb der nächsten 13 Jahre um mehr als 200 Prozent. Die Gutachter empfehlen daher das Personal der TLFKS von derzeit 51 Beschäftigen auf 70 aufzustocken. Die Bettenkapazität sollte von im Moment 80 auf etwa 138 Betten ausgebaut werden. „Die Experten haben im Prinzip das Ergebnis unserer Machbarkeitsstudie aus dem vergangenen Jahr bestätigt“, sagte Innenminister Georg Maier (SPD).
Das aktuelle Gutachten hat auch den Raum- und Flächenbedarf der Machbarkeitsstudie und damit die geplanten Ausbau- und Neubauarbeiten grundsätzlich bestätigt. In vier Stufen sollen zwischen 2024 und 2032 Unterkunftsgebäude, Multifunktionsgebäude, Lehr- und Ausbildungsbereich, Fahrzeughalle sowie Technik- und Versorgungsgebäude gebaut werden.
In der Studie wird der zu erwartende Ausbildungsbedarf für 2035 prognostiziert. Die Gutachter kommen zum Ergebnis, dass mit dem aktuellen Personal und den vorhandenen Unterbringungsmöglichkeiten der zukünftige Lehrgangsbedarf nicht gedeckt werden kann. Sie konstatieren aber auch, dass bereits seit 2017 durch verschiedene Maßnahmen, wie dem Einsatz externer Dozenten, die Lehrgangsteilnehmer-Zahlen erhöht wurden. So werden allein bis Ende nächsten Jahres die Lehrgangsplätze für Gruppenführerlehrgänge von 80 auf 270 mehr als verdreifacht. Auch das Personal wurde in den letzten vier Jahren deutlich verstärkt. „Wir müssen jetzt konsequent unser Entwicklungskonzept weiter umsetzen. Im Fokus steht dabei die Aufstockung des Lehrpersonals und die baulichen Maßnahmen.“ Ziel sei es, dass Thüringen zu Beginn der 2030er-Jahre die modernste Feuerwehrschule in Deutschland habe.
Portfolio und Lehrmethoden optimieren
Um die Lehr- und Ausbildungskapazitäten in den nächsten Jahren weiter zu steigern, schlägt das Gutachten eine strategische Weiterentwicklung vor. So sollen Portfolio und Lehrmethoden durch ein modernes Lehrgangsangebot und sachgerechten Ressourceneinsatz optimiert werden. Außerdem sollen die Bedarfsträger angemessen eingebunden werden, indem die Ausbildung mit den Gebietskörperschaften besser verzahnt wird.