Die vergangene Woche zeigte gleich mehrere Beispiele für den Information War des Russlands unter Wladimir Putin. Zum einen die Scheinreferenden mit sofortigem Anschluss an Mütterchen Russland. Diese dienten rein der „Information“ der eigenen Bürger. Weder Putin noch ein politisch Verantwortlicher seiner Regierung glaubt tatsächlich, dass dieses Ergebnis den demokratisch ermittelten Willen der dortigen Bevölkerung widerspiegelt. Ein Wille, der zudem für die Entscheidungsträger Russlands keinerlei Rolle spielt. Wichtig ist nur der Anschein und für dessen Wahrung wurde mit den Referenden Genüge getan.
Die zweite Kampagne des russischen Information War ereignete sich hingegen Unterwasser. Zeitlich passend, um der internationalen Aufregung wegen der Scheinreferenden etwas entgegenzusetzen, fanden Sabotageakte gegen die beiden Russland und Deutschland verbindenden Gaspipelines statt. Hiermit sollte ein Keil zwischen die Verbündeten gegen Russland getrieben werden. Schließlich hat Russland mit seiner Politik seit dem Ende des Zweiten Weltkriegs bewiesen, dass nach dem Wegfall der Bedrohung durch Deutschland nur noch die USA als gleichwertiger Staat angesehen wird. Dementsprechend ist das große Ziel, die USA aus Europa herauszudrängen, sie von ihren europäischen Partnern zu entfremden. Mit der Sabotage der Gasleitungen, durch die aufgrund des russischen Beschlusses sowieso kein Gas mehr floss, konnte Russland dieses Ziel teilweise erreichen. Sogar der Vorsitzende der Delegation des Europäischen Parlaments für die Beziehungen zu den Vereinigten Staaten, Radosław Sikorski (CDU), twitterte direkt nach der Sabotage „Thank you USA“ kombiniert mit einem Foto des Gaslecks. Mittlerweile ist der Tweet zwar gelöscht, aber die entsprechende Einschätzung eines hochrangigen und eigentlich für die USA mit verantwortlichen europäischen Parlamentariers, dürfte in den Vereinigten Staaten bemerkt worden sein.