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StartVerteidigungEinmeldung einsatzbereiter Großverbände

Einmeldung einsatzbereiter Großverbände

Beim DWT-Symposium „Perspektiven der Verteidigungswirtschaft“ beschrieb der Strategic Advisor des Behörden Spiegel, General a.D. Jörg Vollmer, die Neuausrichtung der NATO und deren Implikationen auf die Bundeswehr. „Der Paradigmenwechsel liegt darin, dass ein verbindlicher Plan und fest zugeordnete Kräfte existieren“, sagte General a.D. Vollmer. Dies seien die 400.000 Soldatinnen und Soldaten, die durch den NATO-Generalsekretär mehrfach erwähnt wurden. „Jetzt sind diese Kräfte wieder verbindlich einzumelden.“

General a.D. Vollmer wies allerdings darauf hin, dass es sich bei der heutigen Landes- und Bündnisverteidigung gerade nicht um eine Neuauflage des Kalten Krieges handele. „Damals hatten wir feste, ortsnahe vorbereitete Stellungen, heute befinden sich die möglichen Stellungen teilweise tausend Kilometer entfernt. Wir müssen in völlig neuen Dimensionen denken.“ Ebenfalls neu bzw. alt sei die Raumverantwortung in Europa, die während des Kalten Krieges bereits existiert habe, dann aber zugunsten von Einsätzen im Rahmen des Internationalen Krisenmanagements außerhalb Europas aufgegeben worden sei. Die Raumverantwortung sei die neue Einteilung der NATO. „Dadurch kennt jeder die linke und die rechte Grenze seiner Verantwortung.“

Vor allem seien durch die Nationen einsatzfähige Kräfte einzumelden. „Einsatzbereite Verbände bedeutet: Die sind mit allem ausgerüstet“, betonte General a.D. Vollmer. „Wir reden hier nicht von kleinen Kontingenten, wir reden von großen Verbänden.“ Dass Deutschland angesichts der aktuellen Materiallage diese Großverbände aktuell verbindlich zur Verfügung stellen könne, ohne dass wieder einmal das Material aus der gesamten Bundeswehr zusammengezogen werden müsse, bezweifelt der ehemalige Kommandeur des Joint Force Command (JFC) der NATO. „Haben wir mit dem Aufbau der einsatzbereiten Streitkräfte schon angefangen? Nein!“, betonte General a.D. Vollmer. „Und bitte keine weiteren Prüfaufträge. Was an Material fehlt, das ist alles bereits bekannt.“ Die Finanzmittel seien ebenfalls vorhanden, es müsse nun endlich in die Umsetzung, in konkrete Beschaffungen gehen. Diese Aufgabe sei mit den aktuellen Beschaffungsstrukturen eindeutig und offensichtlich nicht zu erfüllen. General a.D. Vollmer forderte: „Die Beschaffung und die Nutzung müssen wieder getrennt werden.“

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