Die Datenmengen, die bei einem Verkehrsunfall ausgewertet werden müssen, nehmen immer weiter zu. Hinzu kommen fortschreitende Entwicklungen in den Bereichen automatisiertes und autonomes Fahren. Dies stellt die Polizeibehörden vor neue Herausforderungen. In Rheinland-Pfalz wird diesen nun mit modernster Technik zur digitalen Verkehrsunfallaufnahme begegnet.
Zwei Teams werden zum Einsatz kommen. „Während das Unfallaufnahmeteam in Koblenz den gesamten objektiven Tatbefund bei schwersten Verkehrsunfällen aufnimmt, beschränkt sich das Datensicherungsteam im Bereich der Polizeidirektion Bad Kreuznach auf das Auslesen der digitalen Daten aus dem Airbag-Steuergerät“, erläuterte Innenminister Michael Ebling (SPD). Genutzt werden in der zwölfmonatigen Erprobungsphase u. a. sogenannte Crash Data Retrieval-Geräte. Damit können unfallrelevante, wie z. B. die Frage, ob ein Sicherheitsgurt angelegt war oder nicht, aus dem Airbag-Steuergerät ausgelesen werden.
Das Unfallaufnahmeteam kommt immer dann zum Einsatz, wenn es einen Verkehrsunfall mit Getöteten oder Schwerstverletzten gab. Das Datensicherungsteam wird bei allen Verkehrsunfällen mit Personenschäden sowie Unfällen mit erheblichem Sachschaden oder unklarer Beweislage hinzugezogen.
Die Ergebnisse der Testphase sollen im dritten Quartal 2024 evaluiert werden. Ihre Tätigkeit abgeschlossen haben soll die Arbeitsgruppe, die vom Leiter der Koblenzer Verkehrsdirektion, Patrick Brummer, geleitet wird, Ende nächsten Jahres. Anlassbezogen könne über eine Verlängerung der Erprobungsphase entschieden werden, hieß es aus dem Mainzer Innenministerium.




