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StartStaat & RathausNach der Flut kommt das Wasser

Nach der Flut kommt das Wasser

Der Wiederaufbau im Ahrtal nach der Flutkatastrophe vor knapp drei Jahren ist ein langwieriger Prozess mit vielen kleinen Etappenzielen. Zwei Projekte zur Trinkwasserbereitstellung werden nun mit Fördermitteln unterstützt.

Insgesamt rund 25 Millionen Euro werden für drei aktuelle Wiederaufbauprojekte bereitgestellt, zu denen auch der Neubau einer Kläranlage sowie die Fertigstellung der zentralen Trinkwasserversorgung zählt. Sowohl die rheinland-pfälzische Klimaschutz- und Umweltministerin Katrin Eder als auch Cornelia Weigand, Landrätin im Kreis Ahrweiler, betonen den nachhaltigen Charakter der Baumaßnahmen: „Diese Projekte zeigen, der Wiederaufbau im Ahrtal nimmt noch einmal deutlich an Fahrt auf. Dabei wird hochwasserresilient und klimafreundlich aufgebaut. Wir machen keinen eins zu eins-Wiederaufbau […]“, so Eder. Weigand ergänzt: „Mit den heute geförderten Projekten kommen wir unserem Ziel eines nachhaltigen, resilienten und zukunftsgerichteten Aufbaus unserer Region wieder einen entscheidenden Schritt näher.“

Die zentrale Wassertransportleitung, die sogenannte Tallinie, ist auf einer Strecke von etwa 27 Kilometern neu verlegt worden. Dabei werde auf Teilstücken eine modellhafte Infrastrukturtrasse errichtet, die verschiedene Leitungen etwa für Abwasser, Breitbandkabel oder auch Biogasversorgung umfasse, so Eder. „Bis Ende 2025 soll die gesamte Trinkwasserversorgung im Bereich der Verbandsgemeinden Adenau und Altenahr weitgehend hochwasserresilient wiederhergestellt sein“, erläutert sie. Gefördert wird der Ausbau mit Fördermitteln in Höhe von rund vier Millionen Euro.

Zerstörung als Chance: Startschuss für Modellprojekt

Die Kläranlage in Sinzig wurde durch das Hochwasser stark beschädigt, ebenso wie das gesamte Abwassersystem des Ahrtals. In den kommenden Jahren soll daher ein neues Klärwerk bei Remagen an einem vor Überflutung sicheren Standort entstehen. Das Projekt hat Modellcharakter, setzt es doch die eben erst beschlossenen Vorgaben zu einer vierten Reinigungsstufe der EU-Kommunalabwasserrichtlinie um. Diese vierte Reinigungsstufe filtert Mikroschadstoffe oder Medikamentenrückstände aus dem Abwasser. Zudem soll die neue Anlage emissionsarm gebaut werden und den eigenen Energiebedarf mittels Photovoltaik, Biogas und Wasserkraft selbst decken. Auch soll KI zum Einsatz kommen. Zu Recht bezeichnet Eder das Bauvorhaben als Leuchtturmprojekt, und auch Weigand sieht darin „eine der modernsten Kläranlagen Deutschlands, deren Reinigungsleistung zukunftsweisend ist“.

Auf etwa sieben Hektar soll die Anlage im Zeitraum von 2026 bis 2030 mit einer Kapazität von 174.000 Einwohnerwerten errichtet werden. Laut Eder beliefen sich die Investitionskosten für das „größte wasserwirtschaftliche Wiederaufbauprojekt im Ahrtal“ auf mehr als 130 Millionen Euro. Zum Start des Neubaus überreichte sie erste Förderbescheide in Höhe von 20 Millionen Euro.

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