Bereits im Januar dieses Jahres wurde das Europäische Amt für Künstliche Intelligenz, kurz KI-Büro, ins Leben gerufen. Dies zumindest in der Theorie. Die Kommission kündigte nun interne Umstrukturierungen an, um Platz für das neue Büro zu schaffen.
Das KI-Büro soll laut EU-Kommission als Kompetenzzentrum für Künstliche Intelligenz eine Schlüsselrolle bei der Umsetzung des KI-Gesetzes spielen. „Gemeinsam mit Entwicklern und einer Wissenschaftsgemeinschaft wird das Amt KI mit allgemeinem Verwendungszweck bewerten und testen, um sicherzustellen, dass KI uns als Menschen dient und unsere europäischen Werte wahrt“, betont Margrethe Vestager, Exekutiv-Vizepräsidentin und zuständig für das Ressort ,Ein Europa für das digitale Zeitalter`.
Das Büro wird als verstärkte Direktion A des Generaldirektorats Connect (GD CONNECT) in der Kommission angesiedelt sein. Die Anzahl der aktuell dort arbeitenden Beamten und Beamtinnen soll dafür von 60 auf 140 steigen. Insgesamt 80 Technologiespezialisten, Verwaltungsassistenten, Rechtsanwälte, Politikspezialisten und Ökonomen möchte die Kommission im Amt für KI anstellen. „140 talentierte Frauen und Männer werden die tägliche Umsetzung des #AIAct vorantreiben“, schrieb der EU-Kommissar Thierry Breton hierzu auf X.
Lucilla Sioli bleibt im Amt
Laut EU-Kommission ist vorgesehen, dass sich das KI-Büro aus fünf Referaten und zwei Beratern – dem leitenden wissenschaftlichen Berater und dem Berater für internationale Angelegenheiten – zusammensetzt. Zwei der fünf vorgesehenen Referate entsprechen denen des bisherigen Direktorats. Das aktuelle ‚Referat für Innovation und Exzellenz bei Robotik und KI‘ wird zum ‚Referat für Exzellenz in KI und Robotik‘ umbenannt. Außerdem wird das ‚Referat KI-Politikentwicklung und -koordination‘ in das ‚Referat für KI-Regulierung und Umsetzung‘ umgewandelt. Lucilla Sioli, derzeit Direktorin für KI und digitale Industrie bei der Europäischen Kommission, wird die Leitung des neuen Büros übernehmen.
Aktuell arbeite das Amt für Künstliche Intelligenz an Leitlinien zur Definition von KI-Systemen und zu den Verboten, die beide sechs Monate nach Inkrafttreten des KI-Gesetzes fällig werden, erklärte die Kommission. Alle organisatorischen Änderungen werden laut EU-Kommission ab dem 16.Juni wirksam.