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StartVerteidigungEin neuer Akt in der F-35 Posse

Ein neuer Akt in der F-35 Posse

Ein Softwareupdate befähigt die jüngsten F-35 der U.S. Air Force, komplexere Übungseinheiten durchzuführen. Bis die Systeme aber tatsächlich kampfbereit sind, hält das Pentagon weiterhin Zahlungen zurück.

Vergangenen Donnerstag erklärten Lockheed Martin und das F-35 Joint Program Office (JPO) in einer gemeinsamen Mitteilung, dass die zuletzt beschafften F-35 Joint Strike Fighters der USA nun über eine „more robust combat training capability“ verfügen. Zuvor bestand lediglich eine „initial training capability“. Trotz dieses Fortschritts hält das Pentagon weiterhin Zahlungen im Wert von fünf Millionen US-Dollar pro Flugzeug an den Hersteller Lockheed Martin zurück. Bis die gelieferten Kampfjets wirklich kampfbereit sind, behält sich die US-Regierung vor, nicht den vollen Preis für die beauftragten Flugzeugmuster zu zahlen.

Holpriger Start

Ursprünglich sollten die Kampfjets in der jüngsten Variante Technology Refresh 3 (TR-3) im Juli 2023 bei der U.S. Air Force eintreffen. Die Regierung der USA verweigerte jedoch, die Flugzeuge im damaligen Zustand anzunehmen. Aufgrund von Software- und einigen Hardware-Unzulänglichkeiten beurteilte die US-Regierung den Zustand der F-35 TR-3 als weder für Übungen noch für Missionen geeignet. Aus diesem Grund lagerte Lockheed Martin die Flugzeuge im Werk in Fort Worth, Texas, zwischen, produzierte jedoch weiterhin Jets. Das erste Flugzeugmuster einer polnischen Bestellung rollte vergangene Woche in Texas vom Band. Unterdessen bemühte sich das Ingenieurteam bei Lockheed Martin um eine Lösung der TR-3-Problematik. So entwickelte man eine hausintern als „beschnitten“ bezeichnete Variante der TR-3-Software, die den Einsatz der Jets im Rahmen von basalem Training erlaubte. Der Einsatz im Kampf ist mit diesem vorläufigen Betriebssystem allerdings weiterhin nicht möglich. Der US-Regierung genügten diese Anpassungen, um einer Auslieferung der Jets im Juli dieses Jahres zuzustimmen.

Dies bedeutete allerdings nicht, dass das Pentagon Lockheed Martins Bringschuld in Bezug auf die Einsatzfähigkeit der F-35 TR-3 als abgegolten ansieht. Mit dem Entgegenkommen, die Flugzeuge anzunehmen, handelte die US-Regierung aus, Zahlungen in Höhe von fünf Millionen US-Dollar pro ausgeliefertem Flugzeug zurückzuhalten, solange Lockheed Martin keine volle Einsatzfähigkeit gewährleistet.
Zudem erklärten Lockheed Martin und das JPO, dass man umfangreiche Investitionen in Entwicklungslabore und die digitale Infrastruktur tätige. Trotz dieser Investitionen ist nicht damit zu rechnen, dass die TR-3 noch in diesem Jahr Kampffähigkeit erreichen wird.

Auf dem Weg zu Block vier

Mit dem TR-3-Upgrade stattet Lockheed Martin die F-35 mit besseren Bildschirmen sowie mehr Speicherplatz und Rechenleistung aus. Dabei ist TR-3 Voraussetzung für eine umfassendere Kampfwertsteigerung der F-35: die Block-4-Konfiguration. Sie erlaubt der F-35, mehr Bewaffnung zu tragen.
Darüber hinaus können die Flugzeuge nach dem Upgrade Ziele besser identifizieren und sind zur elektronischen Kampfführung befähigt.
„Block-4-Upgrades bieten neue und verbesserte Fähigkeiten, um sicherzustellen, dass unsere Plattform gegen die sich schnell entwickelnden Bedrohungen relevant bleibt“, sagte Generalleutnant Michael Schmidt, F-35 Program Executive Officer.

Deutschland beschafft die F-35

Ab 2026 werden auch in Deutschland die F-35 bei den Streitkräften eintreffen. Die Bundeswehr erwirbt von den USA ein Gesamtpaket, das Jets einschließlich der Bewaffnung, Ersatzteilen und Wartungsleistungen für fünf Jahre beinhaltet. Das war zuletzt bei der Einführung der McDonnell Douglas F-4 Phantom vor 50 Jahren der Fall.
Mit der Beschaffung strebt die Bundesregierung an, die nukleare Teilhabe Deutschlands sicherzustellen. Dafür sollen die Kampfjets 2027 auf dem Fliegerhorst Büchel in der Eifel eine neue Heimat finden.
Die F-35 sollen die in die Jahre gekommenen Tornados der Deutschen Luftwaffe ersetzen. Dafür hat die Bundesregierung 35 Systeme in den USA beauftragt.

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