Das Ministerium für Kinder, Jugend, Familie, Gleichstellung, Flucht und Integration NRW hat erstmalig sechs Kommunen mit einem Landespreis für besonders kinderfreundliches Engagement ausgezeichnet.
Der nordrhein-westfälische Landespreis „Familienkommune 2024“ geht somit an die Stadt Hamm, die Stadt Gladbeck, die Stadt Brühl sowie an den Kreis Düren und die Gemeinden Windeck und Dörentrup. Damit werden die besonders familienfreundlichen und innovativen Konzepte der Preisträger gewürdigt.
Hamm: Familienrathaus
So überzeugte die Stadt Hamm die Jury etwa durch das bundesweit einzigartige Konzept des Familienrathauses, in dem Behördengänge gebündelt und innerhalb der Verwaltung integriert organisiert werden. Als Anlaufstelle für alle bürokratischen Anliegen von Familien verstärkt es neben der Bündelung von Verwaltungsdienstleistungen vor allem auch die Sichtbarkeit von Unterstützungsstrukturen und -angeboten sowie die Möglichkeiten von Netzwerken.
Gladbeck: Familienbefragungen
In der Stadt Gladbeck dienen die Ergebnisse aus der regelmäßigen Familienbefragung als Handlungsleitlinie der kommunalen Familienpolitik und so als Grundlage von Verwaltungshandeln. Bis heute sind daraus verschiedenen Initiativen mit Familienbezug hervorgegangen. Außerdem bemüht sich die Stadt um eine bessere Vereinbarkeit von Familie und Beruf bei den Gladbecker Unternehmen.
Brühl: Bespielbare Stadt
Die Stadt Brühl begeisterte die Jury mit dem Projekt „Die besitzbare und bespielbare Stadt“, bei dem der öffentliche Raum für Kinder und Familien zurückerobert werden soll. Hier wurden bereits mehr als 200 Sitz- und Spielobjekte allein im Zentrum installiert, unter Inbezugnahme eines zuvor von Kindern und Familien erstellten Kartennetzes mit besitz- und bespielbaren Wegen.
Kreis Düren: Keine Kita-Gebühren
Der Kreis Düren samt seiner 15 kreisangehörigen Städte zeigt, dass er Familienfreundlichkeit als Standortvorteil begreift und konsequent umsetzt, um die Ansiedlung von Familien zu fördern. Dazu zählen etwa der weitestgehende Verzicht auf Kita-Gebühren, eine familienorientierte Wachstumsstrategie sowie allgemein zahlreiche familienfreundliche Maßnahmen, um den Zuzug von Familien zu fördern.
Windeck: Workbook Familie
Die Gemeinde Windeck hat es geschafft, eine generationenübergreifende, vielfältige familienfreundliche Gesamtstrategie zu entwickeln, die die Jury überzeugt hat. Verwaltung und Politik haben hier ein „Workbook Familie“ erstellt, das alle Verwaltungsbereiche umfasst, um Familien bei allen Verwaltungsentscheidungen konsequent zu berücksichtigen.
Dörentrup: Dorfentwicklung pro Familien
Einen besonderen Schwerpunkt auf eine lebendige, generationenübergreifende, soziale sowie nachhaltige Dorfgemeinschaft im Einklang mit der Natur auf der Grundlage eines offenen und vielfältigen Familienbilds legt die Gemeinde Dörentrup. Verschiedene Programme und Maßnahmen sollen eine Strategie der sozialen Dorfentwicklung für Familien stärken.
Preisgeld in Höhe von 10.000 Euro
Die ausgezeichneten Kommunen erhalten jeweils ein Preisgeld in Höhe von 10.000 Euro bei einer Verleihung am Jahresende. NRWs Familienministerin Josefine Paul gratulierte den Gewinnern und dankte den Teilnehmern: „Mein Dank gilt allen teilnehmenden Städten und Gemeinden, die überzeugende Konzepte präsentiert haben. Das zeigt, wie wichtig es unseren Kommunen ist, neue Ideen und Konzepte für Familienfreundlichkeit auf den Weg zu bringen und dabei auch einen Fokus auf die Vielfalt von Familien zu legen“, sagte sie.
Die innovativen Konzepte sollen für einen gemeinsamen Austausch der Kommunen zur Verfügung stehen und in ein Best-Practice-Webmagazin für familienfreundliche Strategien einfließen, um das Engagement der Kommunen für mehr Familienfreundlichkeit einem größeren Publikum sichtbar zu machen.