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StartDigitalesDie Dampfmaschine verstehen

Die Dampfmaschine verstehen

Rückenwind für die nächsten Etappen der Transformation – unter diesem Motto fand der diesjährige Kongress Digitale Verwaltung Rheinland-Pfalz (DV-RLP) in Mainz statt. Dörte Schall, Ministerin für Arbeit, Soziales, Transformation und Digitalisierung, verpackte mehrere Aspekte ihrer Arbeit in diese Radrennsport-Analogie. Dabei richtete sie den Blick in die digitale Zukunft, aber auch zurück. Bis in die Anfangsjahre der Industrialisierung.

Es gebe keine Arbeitswelt von morgen „ohne Transformation und Digitalisierung“, machte Schall zu Beginn ihrer Keynote deutlich. Zu den vielen Etappen, die dieser Weg mit sich bringe, gehörten „auch Pausen“ – Phasen, in denen Digitalisierungsprozesse stagnieren. Gerade dann dürfe man sich jedoch nicht entmutigen lassen, so Schall. Die Digitalisierungsministerin erinnerte daran, dass bereits viel erreicht worden sei: Noch vor 20 Jahren habe es Diskussionen gegeben, ob überhaupt „jeder Mitarbeiter einen Computer braucht.“

Digitaltauglichkeit frühzeitig umsetzen

Und heute? Machten alle von uns Arbeiten, „für die wir gar nicht qualifiziert sind“, und „digitalisieren Prozesse, die dafür gar nicht ausgelegt waren“, lobte Schall den Status quo. Den Digitalcheck hob sie als verbindliches Prüfinstrument hervor, wobei es stets gelte, Digitaltauglichkeit von vornherein umzusetzen. Auch die Bedeutung von zentralem Monitoring und das klare Benennen von Meilensteinen seien wichtig. Zu diesen gehört auch der Ausbau des Gigabit-Netzes in Rheinland-Pfalz, an das bislang 68 Prozent der Menschen angeschlossen seien. Die Abdeckung mit 5G belaufe sich auf 97 Prozent, hier habe eine Mobilfunk-Messwoche Anfang des Jahres Klarheit darüber gebracht, wo noch Lücken sind. Eine weitere Zahl: 35 Prozent der OZG-Leistungen seien in Rheinland-Pfalz ausgerollt. Das bedeute Platz sechs im bundesweiten Ranking, bei den Flächenländern Platz drei hinter Bayern und Mecklenburg-Vorpommern.

NOOTS-Staatsvertrag noch 2024

In Sachen Registermodernisierung (RegMo) gab Schall zu bedenken, dass man zuerst die Prozesse angehen müsse, bevor man sie digitalisiert. Es gelte, jeden Schritt neu zu denken, denn: „Einscannen ist keine Digitalisierung.“ Die Prüfung der Nachweise müsse „auf ein Minimum reduziert“ werden. Das NOOTS (National Once-Only Technical System), die Architektur der RegMo, wolle man noch in diesem Jahr auf den Weg bringen.

Keine Keynote ohne das Thema Künstliche Intelligenz (KI). In diesem Zusammenhang müsse man „Datenmengen analysieren“ und wissen, „wie die Dampfmaschine funktioniert“, so die Ministerin. Bei KI dürfe man nicht den Fehler der Industrialisierung machen, bei der „der Mensch für die Maschine“ arbeitete. Es müsse genau umgekehrt laufen. Die „letzte Bruchkante“ beim KI-Einsatz sei stets die menschliche Ermessensprüfung. Diese dürfe nicht von KI durchgeführt werden.

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