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StartSicherheitAktionstag gegen Zwangsprostitution

Aktionstag gegen Zwangsprostitution

Immer wieder werden junge Frauen aus prekären sozialen Verhältnissen mit falschen Versprechungen nach Deutschland gelockt. Hier erwarteten sie dann jedoch Gewalt und Zwangsprostitution. Mit einem Aktionstag zur Bekämpfung des Menschenhandels und der Zwangsprostitution ist die Polizei Baden-Württemberg gegen diese Kriminalitätsform vorgegangen.

Unter Koordination des Landeskriminalamts (LKA) Baden-Württemberg führten Polizeibeamtinnen und -beamte landesweit Kontrollen durch. Dabei überprüften Kräfte der Landespolizei insbesondere Wohnungen, die für die Prostitution genutzt werden. Unterstützung bekamen sie in mehreren Städten von der Bundespolizei, dem Zoll, der Steuerfahndung und Bediensteten der Stadt- und Gemeindeverwaltung.

Nach Angaben des LKA Baden-Württemberg kontrollierte die Polizei über 100 Wohnungen, in denen legal, aber auch illegal der Prostitution nachgegangen wird. Zudem wurden rund 320 Personen und mehr als 150 Fahrzeuge untersucht. Die über 200 Einsatzkräfte registrierten mehr als 400 Straftaten oder Ordnungswidrigkeiten. Den Hauptanteil machten Verstöße gegen das Prostitutionsgesetz aus. Fünf Frauen und ein Mann wurden in diesem Zuge wegen des Verdachts der Urkundenfälschung festgenommen.

Kein Platz in der Gesellschaft

„Zwangsprostitution greift massiv in die Menschenrechte der Opfer ein und darf in unserer Gesellschaft keinen Platz haben“, betonte der Präsident des Landeskriminalamts Baden-Württemberg, Andreas Stenger. Die betroffenen Frauen seien in den allermeisten Fällen stark traumatisiert und benötigten Unterstützung und Hilfe. „Wir setzen alles daran, sie aus den Fängen der Zuhälter zu befreien und ihnen wieder ein Leben in Freiheit und Sicherheit zu ermöglichen“, erläuterte Stenger.

Die Opfer stammten vorrangig aus Süd- oder Osteuropa. Anstatt der versprochenen legalen und gut bezahlten Arbeit erwarteten sie die Zwangsprostitution. Laut LKA werden sie nach der Ankunft in Deutschland durch Drohungen, Überwachung und sowohl durch körperliche als auch durch psychische Gewalt systematisch von der Gesellschaft abgeschottet. Das halte die Betroffenen davon ab, sich an die Polizei oder andere Hilfsorganisationen zu wenden. Sprachbarrieren und Abhängigkeiten trugen ein Übriges zu dieser Notlage bei.
Der Aktionstag des LKA Baden-Württemberg soll den Opfern von Zwangsprostitution und Menschenhandel zeigen, welche Hilfs- und Schutzangebote es gibt. Gleichzeitig will die Polizei den Druck auf Menschenhändler erhöhen.

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