(BS) Lachgas erfreut sich als Rauschmittel vor allem unter Jugendlichen zunehmender Beliebtheit. Doch der Konsum der neuen Trenddroge ist nicht nur für Konsumenten gefährlich. Die hohe Explosionsgefahr von Lachgaskartuschen stellt ein erhebliches Risiko für den Arbeitsschutz des Personals in der Abfallwirtschaft dar und kann zu schweren Schäden an Abfallbehandlungsanlagen führen. Der steigende Konsum führt dazu, dass immer mehr Lachgaskartuschen unsachgemäß in der Natur entsorgt werden, sei es über den Hausmüll, in Straßenpapierkörben oder in nicht vollständig entleerten Gelben Tonnen.
Erhöhte Explosionsgefahr
Diese falsche Entsorgung erhöht das Explosionsrisiko in Abfallsammelfahrzeugen sowie in Sortier- und Behandlungsanlagen der kommunalen und privaten Entsorgungswirtschaft und kann erhebliche Schäden an Fahrzeugen und Anlagen verursachen, was im schlimmsten Fall zu vorübergehenden Ausfällen führt. Neben dem erhöhten Sicherheitsrisiko für das Personal und den hohen Kosten, die durch diese Schäden entstehen, hat der Ausfall einer Anlage auch direkte Auswirkungen auf die Entsorgungssicherheit. Zudem erfordert die ordnungsgemäße Entsorgung der Kartuschen einen hohen Aufwand für öffentliche und private Entsorgungsträger.
Der Verband kommunaler Unternehmen (VKU), der Bundesverband der Deutschen Entsorgungs-, Wasser- und Kreislaufwirtschaft e.V. (BDE) sowie die Interessensgemeinschaft der Thermischen Abfallbehandlungsanlagen in Deutschland e.V. (ITAD) fordern daher eine einheitliche bundesweite, idealerweise europäische Regelung, um dieser steigenden Gefahr angemessen zu begegnen.
Pfandpflicht gefordert
Sie plädieren vor allem für eine Einführung einer Pfandpflicht für Druckgasflaschen ab 200 ml, damit Verbraucher diese beim Händler zurückgeben können, anstatt sie über den Hausmüll oder Straßenpapierkörbe zu entsorgen. Auch die Einführung von Entleerungs- und Überdruckventilen an den Flaschen könne eine zusätzliche Lösung darstellen. Zudem müsse laut der Verbände eine EU-weite Lösung gefunden werden, um einheitliche Rahmenbedingungen für eine sichere und verantwortungsvolle Entsorgung von Lachgasflaschen zu schaffen.