Was auf Bundesebene zuletzt weniger gut funktionierte, kann im kommunalen Kontext durchaus gelingen: Unterschiedliche Parteien sind sich einig und verfolgen ein gemeinsames Ziel. Im Rhein-Sieg-Kreis wollen CDU, GRÜNE und FDP den Einsatz von Künstlicher Intelligenz (KI) in der Kreisverwaltung voranbringen.
Bis 2029 sollen jährlich 120.000 Euro für die Digitalisierung der Kreisverwaltung durch KI bereitgestellt werden. Darauf einigten sich die schwarz-grüne Kreistagskoalition mit der FDP-Fraktion. Die Technologie könne Kreisverwaltungsmitarbeitende „in vielen Bereichen unterstützen und die Abläufe effizienter gestalten“, erklärte Ingo Steiner, Fraktionsvorsitzender der GRÜNEN im Kreistag. Fest stehe aber auch, dass „komplexere Aufgaben und Vorgänge, bei denen individuelle Entscheidungen zu treffen sind, auch weiterhin in menschlicher Hand bleiben“, ordnete Dr. Torsten Bieber, Fraktionschef der CDU im Kreistag des Rhein-Sieg-Kreises, ein.
Pilotprojekte und Roadmap
Das Vorhaben der Christdemokraten, der Grünen und der Liberalen sieht vor, dass die Prozesse in der Kreisverwaltung in einem ersten Schritt auf ihre Potentiale für den Einsatz von KI hin analysiert werden. In einem zweiten Schritt sollen geeignete Prozesse als Pilotprojekte umgesetzt werden. Dies soll auf eine umfassende KI-Roadmap für die Kreisverwaltung hinauslaufen. Insbesondere in der Bürgerkommunikation könnten Künstliche Intelligenz-Anwendungen einen entscheidenden Beitrag leisten, um Prozesse „serviceorientierter, ressourcenschonender, moderner und bürgernäher zu gestalten“, ließen Vertreterinnen und Vertreter der drei Parteien in einem gemeinsamen Statement verlauten.