Das spanische Rüstungsunternehmen Indra präsentierte sein Maestre-Missionssystem auf der diesjährigen International Armoured Vehicles-Messe in London. Dabei handelt es sich um ein Soft- und Hardware-System, das alle wesentlichen Funktionen in bewaffneten Fahrzeugen steuert. Dies umfasst das Manövrieren des Fahrzeugs sowie den Einsatz der Waffensysteme.
Maestre kommt bereits im spanischen Schützenpanzer 8×8 Dragon zum Einsatz. Mit der Messe-Präsentation bekundet das spanische Unternehmen sein Interesse, das System für andere Fahrzeuge von NATO-Partnern zuzulassen. Dementsprechend erfüllt Maestre die entsprechenden NATO-Standards, wie zum Beispiel STANAG 4754. Ursprünglich entwickelte Indra das System für den spanischen Schützenpanzer Dragon 8×8. Zwar befindet sich dieser noch in der Produktionsphase, die ersten Einheiten sind aber bereits mit Maestre ausgestattet. Ziel der Integration ist es, Operationen zu vereinfachen. Dies soll insbesondere durch eine verbesserte Bedrohungswahrnehmung gelingen. 360 Grad erfassende Sensoren und der Einsatz von Künstlicher Intelligenz (KI) sollen dies ermöglichen. Neben dem Dragon 8×8 ist Maestre auch für den Betrieb des Kettenfahrzeugs (CSV) vorgesehen.
„Indra ist einer der Hauptakteure auf dem Markt für gepanzerte Fahrzeugsysteme in Europa und entwickelt sich nach dem Erwerb einer Mehrheitsbeteiligung an der Firma Tess Defence, die sich mit der Integration von Militärfahrzeugen befasst, zu einem Integrator der Spitzenklasse“, sagte Ignacio Ruiz, stellvertretender Direktor für Landsysteme bei Indra. Er versprach einen Paradigmenwechsel in der Fahrzeugsteuerung, vergleichbar mit dem Umstieg von direkten analogen Steuereinheiten zu computergestützten Digitalsystemen in der Luftfahrt.
Forschen im eigenen Labor
Um die Entwicklung des Missionssystems voranzutreiben, eröffnete Indra im vergangenen Jahr ein eigenes Labor. Neben der Entwicklung und Weiterentwicklung erfolgen dort auch Schulungen, Wartungen und Tests. Dank Emulationsarbeitsplätzen strebt das Unternehmen an, eine möglichst einsatznahe Umgebung zu schaffen. Im Bedarfsfall können Teile der Anlage in Containern verlegt werden.