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StartSicherheitBevölkerung fühlt sich laut Umfrage unvorbereitet

Bevölkerung fühlt sich laut Umfrage unvorbereitet

Die Bevölkerung in Deutschland fühlt sich weder ausreichend informiert noch vorbereitet, um sich und andere bei Naturkatastrophen, Großschadensereignissen oder Krieg zu schützen. Dies geht einer repräsentativen YouGov-Umfrage hervor, die der Malteser Hilfsdienst (MHD) in Auftrag gegeben hatte.

Fast drei Viertel der Befragten (72 Prozent) gaben an, dass ihrem Empfinden nach die Bedrohung durch bewaffnete Konflikte und Kriege in den vergangenen fünf Jahren deutlich zugenommen habe. Zudem machen sich viele Umfrageteilnehmerinnen und -teilnehmer (65 Prozent) Sorgen um den sozialen Zusammenhalt. Dieser sei schwächer geworden. 64 Prozent schätzten die öffentliche Sicherheit problematischer ein als vor einigen Jahren. Nur unwesentlich geringer schätzten die Befragten die Zunahme durch Naturkatastrophen ein. Hier waren es 62 Prozent.

Mehrheit hat noch keine Vorsorge getroffen

Die Mehrheit der Befragten (54 Prozent) fühlen sich über zuvor genannte Gefährdungen und deren Folgen (eher) ausreichend informiert. Für 39 Prozent ist die Informationslage nicht ausreichend. Als wichtigste Quelle für relevante Informationen dienen vor allem Nachrichten und Berichte in den Medien (69 Prozent). Nur ein Fünftel der Befragten beziehen ihre Informationen zu Gefährdungen über staatliche Stellen.

Zeitgleich steigt das Bedürfnis, sich selbst schützen zu können. Nur knapp ein Drittel der Befragten sieht sich darauf (eher) gut vorbereitet. Mehr als die Hälfte (56 Prozent) sieht hier deutlichen Nachholbedarf. Die Hälfte der Befragten hat bisher keinerlei Vorsorge getroffen. 27 Prozent ziehen dies jedoch in Erwägung.

Erst jeder Vierte hat Vorräte an Lebensmitteln, Getränken und Medikamenten angelegt, 17 Prozent haben sich auf Stromausfälle vorbereitet und etwa jeder Zehnte hat in den letzten zwölf Monaten einen Erste-Hilfe-Kurs absolviert.

Wie in vergangenen Umfragen ist die Bereitschaft, sich in einer Hilfsorganisation zu engagieren, nicht gestiegen. 38 Prozent der Befragten würden sich allenfalls spontan engagieren wollen. „Der Aufbau eines robusten Zivilschutzsystems drängt: Wir sehen eine große Hilfsbereitschaft, aber gleichzeitig auch die Verunsicherung. Das Bewusstsein wächst, dass der gefühlte Vollkaskostaat angesichts der vielen Herausforderungen nur noch Teilkasko mit Selbstbeteiligung anbieten kann. Wenn Eigenvorsorge und Engagement wichtiger werden, braucht es auch staatliche Strukturen, die die Bevölkerung stärker einbinden und auf Krisensituationen vorbereiten“, sagt General a.D. Martin Schelleis, Bundesbeauftragter für Krisenresilienz, Sicherheitspolitik und zivil-militärische Zusammenarbeit bei den Maltesern.

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