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StartSicherheitDie Verletzungsgefahr im Straßenverkehr sinkt

Die Verletzungsgefahr im Straßenverkehr sinkt

Auf den Straßen im Norden und im Süden Deutschlands nimmt die Zahl der Verunglückten deutlich ab. Das zeigen die Zahlen der Verkehrsunfallstatistiken 2024 des Bundeslands Bayern und des Stadtstaats Hamburg.

Bayernweit gab es demnach etwas über 381.000 Verkehrsunfälle. Zwei Prozent weniger als im Jahr zuvor. Und das, obwohl immer mehr Autos auf Bayerns Straßen unterwegs sind: Die Zahl der zugelassenen Kraftfahrzeuge lag 2024 bei rund 10,8 Millionen, heißt es in der Statistik. Zurückzuführen sei das Anwachsen der zugelassenen Kraftfahrzeuge unter anderem auf die wachsende Einwohnerzahl in Bayern.

Die Zahl der bei Verkehrsunfällen Verletzten reduzierte sich auf insgesamt 62.191. Im Jahr 2023 lag die Anzahl dort noch bei genau 62.359. Erfreulich ist laut dem Bayerischen Innenministerium vor allem die Entwicklung bei der Gruppe der Schwerverletzten, die mit 9.024 ein Allzeittief erreichte. 495 Menschen kamen letztes Jahr auf bayerischen Straßen ums Leben. Verglichen mit 2023 sind das vier Verkehrstote weniger. „Das ist von den beiden Corona-Jahren 2020 und 2021 abgesehen der niedrigste Stand bei der Zahl der Verkehrstoten in Bayern seit Beginn der Unfallaufzeichnungen vor 70 Jahren. Trotzdem: Jeder Verkehrstote ist einer zu viel“, erklärte der Bayerische Innenminister, Joachim Herrmann (CSU) im Zuge der Vorstellung der Verkehrsunfallstatistik.

Problem mit zwei Rädern

Einen Zuwachs verzeichnete die Statistik einzig und allein bei der Zahl der getöteten Radfahrerinnen und Radfahrern. Mit 94 getöteten Radfahrern stieg der Wert des Vorjahres (85) nochmals weiter an. So war rund jeder fünfte getötete Verkehrsteilnehmer in Bayern 2024 ein Radfahrer. „Es bereitet mir große Sorge, dass wir mehr getötete Radfahrer beklagen müssen. Wir werden weiterhin alles daransetzen, den Radverkehr in Bayern sicherer zu machen“, kündigte der Innenminister an. Vor allem durch eine bessere Radinfrastruktur verspreche sich Herrmann Sicherheitserfolge. Laut dem Bayerischen Innenministerium sollen 2030 gemeinsam mit den Kommunen rund 1.500 Kilometer neue Radwege entstehen.

Im Rahmen der Verkehrsunfälle insgesamt wurde laut der Statistik vermehrt der Einfluss von Drogen deutlich. So stieg die Zahl der Verkehrsunfälle unter Drogeneinfluss 2024 von 685 auf 717. Auch ohne Unfall konnte die bayerische Polizei 27 Prozent mehr Fahrerinnen und Fahrer im vergangenen Jahr erwischen, die unter Drogeneinfluss standen. „Die Entscheidung der Bundesregierung, Cannabis zu legalisieren, war völlig falsch. Die Folgen dieses absurden Gesetzes zeigen sich jetzt klar im Straßenverkehr“, betonte Joachim Herrmann.

Der Innenminister kündigte eine Reihe von Schwerpunktmaßnahmen für 2025 an. Im Fokus stehen über das gesamte Jahr hinweg die Sicherheit von fahrradfahrenden Kindern und Senioren, zum Beispiel bei der landesweiten Schwerpunktaktion zur Radfahrsicherheit im Mai 2025.

Parallelen und Gegensätze

Vergleichbar zu den Entwicklungen in Bayern sind auch die Zahlen in Hamburg. Dort nahmen die Verkehrsunfälle um ganze fünf Prozent ab. Ebenso sank auch die Zahl der verunglückten Personen um fünf Prozent von 9.339 auf 8.874 Personen.

Konträr zum Bundesland im Süden stieg dagegen jedoch die Anzahl der tödlich Verunglückten auf Hamburgs Straßen. Zwar hat auch die Zahl der im Straßenverkehr tödlich Verunglückten in der Langzeitbetrachtung eine klar rückläufige Tendenz, dennoch kamen im vergangenen Jahr bei 38 Verkehrsunfällen insgesamt 39 Menschen ums Leben. Im Jahr zuvor waren es noch 28 Todesopfer. Ließen in den Jahren 2004 bis 2013 im Jahresdurchschnitt noch 34 Personen ihr Leben auf Hamburgs Straßen, ging dieser Wert im zweiten Jahrzehnt des Betrachtungszeitraums auf durchschnittlich 26 tödlich Verunglückte zurück. Somit stellte das Jahr 2024 eine negative Überraschung dar. „Nicht ins Bild passt die Zahl der Verkehrstoten im letzten Jahr. Jeder dieser Fälle ist einer zu viel. Das ist tragisch, weil fast jeder Fall vermeidbar gewesen wäre“, mahnte der Innensenator Hamburgs, Andy Grote (SPD). So brauche es im Straßenverkehr nicht nur mehr Rücksichtnahme, sondern auch mehr Aufmerksamkeit.

Auch bei den Unfällen mit Fahrrädern läuft der Trend in Hamburg entgegen dem in Bayern. Hier sanken die Zahlen jeweils 2024 im Vergleich mit dem Jahr zuvor. Nachdem die Zahl der Verkehrsunfälle mit Radfahrenden auch aufgrund eines steigenden Radverkehrsanteils in den vergangenen Jahren zugenommen hatte, registrierte die Polizei 2024 deutlich weniger Radunfälle. So ging die Zahl der Verkehrsunfälle mit Radfahrenden im Vergleich zum Vorjahr um 147 auf 3.896 zurück.

Wie in Bayern gab es jedoch auch im Bereich der Fahrerinnen und Fahrern unter Drogeneinfluss eine deutliche Zunahme. Während die Zahl der Verkehrsunfälle unter Alkoholeinfluss 2024 um knapp 12 Prozent auf 772 zurückging, stieg die Zahl der durch Drogeneinfluss herbeiführten Verkehrsunfälle auf 239 und damit um fast 18 Prozent.

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