Mit dem jüngst veröffentlichten „Warfighting Framework“ macht die U.S. Space Force deutlich, welche strategischen Ziele sie verfolgt: Weltraumhoheit und die Interoperabilität mit anderen Dimensionen.
Dabei spiegelt die Rhetorik des Dokuments den Paradigmenwechsel in der Dimension Weltraum der vergangenen Jahre wider. Auch die Frage, ob Weltraumeinheiten bewaffnet werden sollten, findet im Framework Anklang. In erster Linie dient das Dokument aber dazu, Schlüsselbegriffe und -konzepte aus Sicht der Space Force für externe Partner zu definieren. Folgerichtig listen die Autorinnen und Autoren eine Reihe ihrer defensiver, offensiver und passiver Maßnahmen auf. Im offensiven Bereich sind der Orbital Strike, Space Link Interdiction und Terrestrial Strike zu nennen. Von defensiven Space-Operationen spricht die Space Force beim Escort, Counterattack und der Suppression of Adversary Counterspace Targeting.
Darüber hinaus nutzt die Space Force ihr Framework, um darzulegen, dass sie ihre Fähigkeiten als elementaren Teil verbundener Operationen versteht. Das schließt explizit die Fähigkeit ein, selbst im All wirken zu können. „Counterspace ist für verbundene Operationen unerlässlich, da Weltraumüberlegenheit einen entscheidenden Vorteil verschafft“, heißt es im Framework.
Ambitioniert in jungen Jahren
Die Space Force wurde erst vor fünf Jahren durch den damaligen US-Präsidenten Donald Trump gegründet. Zuvor fungierte sie als Kommando innerhalb der U.S. Air Force. Dem Selbstverständnis der jüngsten Teilstreitkraft der USA tut das aber keinen Abbruch. „Wir müssen bereit sein, Fähigkeiten für offensive und defensive Zwecke einzusetzen, um Aggressoren, die unsere vitalen nationalen Interessen bedrohen, abzuschrecken und notfalls zu besiegen“, forderte ihr Kommandeur General Bradley Chance Saltzman.
Die offensive Positionierung der Space Force ist auch im Hinblick auf die Budgetplanung für das Jahr 2026 zu verstehen. Monetäre Zuwächse der Space Force würden Kürzungen an anderer Stelle bedeuten. Die Weltraumkräfte sind also angehalten, die Haushaltsplaner von ihrer Wichtigkeit zu überzeugen.