Die Zahl der Soldatinnen und Soldaten, die trotz medizinischer Einschränkungen mit Sondergenehmigung zum Dienst zugelassen werden, steigt seit Jahren. Aus diesem Grund hat US-Verteidigungsminister Pete Hegseth eine Überprüfung der medizinischen Standards für die Rekrutierung veranlasst.
Das Pentagon soll nun innerhalb von 30 Tagen die Kriterien für die Aufnahme überarbeiten. Konkret verschickte Hegseth ein Memo mit dem Titel „Review of Medical Conditions Disqualifying for Accession into the Military“ an die Führungsebene des Pentagon. Es bezieht sich auf die Department of Defense Instruction 6130.03, Volume 1, in der die aktuellen medizinischen Zulassungsstandards festgelegt sind.
Derzeit erlaubt diese Richtlinie Ausnahmen für Erkrankungen wie Schizophrenie, paraphile Störungen, kongestive Herzinsuffizienz und Langzeitsauerstofftherapie. Diese Praxis möchte Hegseth ändern. Das Memo beauftragt den Unterstaatssekretär für Personal und Einsatzbereitschaft, solche Krankheitsbilder zu identifizieren, die künftig grundsätzlich von Ausnahmeregelungen ausgeschlossen sein sollen. Zudem sollen Bedingungen benannt werden, für die weiterhin eine besondere Genehmigung durch die Führung eines Militärressorts erforderlich ist. „Rekrutinnen und Rekruten müssen körperlich und geistig in der Lage sein, ihre Aufgaben unter den härtesten Bedingungen zu erfüllen – ohne sich selbst oder andere zu gefährden“, erklärte Hegseth.
Besonders im Fokus stehen dabei psychische Erkrankungen wie Schizophrenie, Herzerkrankungen, paraphile Störungen und der Bedarf an dauerhafter Sauerstoffzufuhr. Personen mit solchen Diagnosen seien laut Verteidigungsministerium häufig nicht in der Lage, die Grundausbildung oder ihre erste Dienstzeit zu absolvieren. Psychische Erkrankungen könnten sich unter militärischem Stress verschärfen, Herzerkrankungen die körperliche Leistungsfähigkeit erheblich einschränken. Atemwegserkrankungen wiederum beeinträchtigten Einsätze in großen Höhen oder bei besonders belastenden körperlichen Aufgaben, so das Ministerium in einer Pressemitteilung. Zur Frage, inwiefern Ausnahmen bei paraphilen Störungen die Diensttauglichkeit beeinflussen, äußerte sich das Pentagon nicht.