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StartDigitalesDeutsches E-Government unter EU-Durchschnitt

Deutsches E-Government unter EU-Durchschnitt

Die diesjährige Eurostat-Veröffentlichung „Digitalisierung in Europa“ zeigt: Immer mehr Menschen nutzen digitale Behördenangebote, Deutschland liegt jedoch unter dem EU-Durchschnitt. Bei der Nutzung der eID ist der Unterschied zu unseren Nachbarländern am größten.

Über 90 Prozent der Menschen in der EU nutzen mindestens einmal pro Woche das Internet – doch fast die Hälfte verfügt nicht über grundlegende digitale Fähigkeiten. Nur 56 Prozent der Europäerinnen und Europäer haben laut Eurostat grundlegende oder darüber hinausgehende digitale Kompetenzen. Deutschland liegt mit 52 Prozent leicht unter diesem Durchschnitt. In den Niederlanden (83 Prozent) und Finnland (82 Prozent) war der Anteil der Menschen mit mindestens grundlegenden digitalen Fähigkeiten am höchsten.

In den letzten 12 Monaten nutzten 70 Prozent der EU-Bürgerinnen und -Bürger eine Website oder eine App einer Behörde. Die Spitzenreiter sind Dänemark mit 99 Prozent, die Niederlande mit 96 Prozent sowie Finnland und Schweden mit jeweils 95 Prozent. In Deutschland nutzten hingegen nur 60 Prozent der Bürger E-Government-Angebote.

Weniger klassische Formulare

Die häufigsten Gründe für die Nutzung digitaler Verwaltungsangebote in der EU waren das Einholen von Informationen über Leistungen, Gesetze, Öffnungszeiten oder Ähnliches (44 Prozent), der Zugang zu persönlichen Informationen (40 Prozent) und das Herunterladen oder Ausdrucken amtlicher Formulare (38 Prozent). Der letzte Wert nimmt seit 2022 ab – ein Hinweis darauf, dass EU-weit immer weniger Formulare ausgedruckt oder als PDF eingereicht werden müssen.

Besonders deutlich wird die Kluft zwischen Deutschland und seinen Nachbarn bei der elektronischen Identität (eID). 2023 wurde diese von 41 Prozent aller EU-Bürger verwendet. Während Dänemark und Norwegen hier 98 Prozent erreichen, liegt der deutsche Wert mit nur neun Prozent weit darunter und ist einer der geringsten in der EU. Für das Jahr 2024 wurden keine neuen Eurostat-Daten zur eID erhoben.

Laut dem eGovernment Monitor, einer Befragung der Initiative D21, hatten 2023 14 Prozent der Deutschen und im darauffolgenden Jahr 22 Prozent den Online-Ausweis mindestens einmal genutzt (Behörden Spiegel berichtete). Allerdings werden in der D21-Studie grundsätzlich nur alle Personen befragt, die das Internet nutzen, während die Studie von Eurostat auch Menschen ohne Internetnutzung berücksichtigt.

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