Die Zahl der an Glasfaser angeschlossenen Haushalte nimmt deutlich zu. Dagegen geht der Glasfaserausbau langsamer voran als bisher. Das Ausbauziel 2030 wird voraussichtlich verfehlt, so die Prognose des Bundesverbands Breitbandkommunikation e.V. (BREKO).
5,2 Millionen Glasfaseranschlüsse werden in Deutschland bereits aktiv genutzt. 10,5 Millionen Einheiten –Haushalte, Unternehmen und Behörden – sind an das Netz angeschlossen (Glasfaseranschlussquote 22,8 Prozent), knapp 20 Millionen zählen als „Homes Passed“ und haben einen Anschluss in ihrer Nähe, sind aber noch nicht angeschlossen (Glasfaserausbauquote 43 Prozent). Diese Zahlen geht aus der BREKO Marktanalyse 2024 hervor, welche über den aktuellen Stand des Glasfaserausbaus in Deutschland informiert.
„Es ist mehr in den Fokus gerückt, dass der Kunde den Glasfaseranschluss tatsächlich nutzen kann“, erklärt der Studienautor Prof. Dr. Jens Böcker. Basierend auf den Ergebnissen Marktanalyse 2024 geht er davon aus, dass 2025 ein Drittel der Einheiten an ein Glasfasernetz angeschlossen sein wird. 2030 wird die Zahl voraussichtlich zwischen 48 und 58 Prozent liegen. Die Glasfaserausbauquote 2030 schätzt der BREKO auf 76 bis 86 Prozent. Damit würde das 100-Prozent-Ziel der Bundesregierung verfehlt.

Digitale Genehmigungen helfen
Schleswig-Holstein hat mit 89 Prozent nach wie vor die höchste Glasfaserausbauquote, gefolgt von Hamburg (83 Prozent) und Brandenburg (59 Prozent). Dafür verzeichnet Bremen mit 7,6 Prozentpunkten den größten Zuwachs. Prof. Dr. Böcker lobt die digitalisierten Genehmigungsverfahren in Hessen und Rheinland-Pfalz. Die zahlreichen Genehmigungen analog einzuholen, verlangsame den Prozess „deutlich“. Der digitale Weg werde aber noch zu wenig von anderen Bundesländern eingesetzt.