Deutschlands Städte werden zunehmend digitaler, wie der diesjährige Smart City Index des Bitkom zeigt. München landet erneut auf Platz 1, gefolgt von Hamburg und Köln. Die Domstadt punktet mit der digitalsten Verwaltung.
Ein weiteres Jahr in Folge ist München die smarteste Stadt Deutschlands. Hamburg belegt Platz zwei, während sich Köln den dritten Platz sichert. Freiburg im Breisgau, Bochum und Lübeck steigen aus den besten zwanzig im Vorjahr in die Top 10 auf und verdrängen Aachen, Osnabrück und Karlsruhe. Das bedeute nicht, dass diese Städte nun weniger smart seien, die anderen Städte hätten lediglich größere Fortschritte erzielt, erklärt Bitkom-Präsident Dr. Ralf Wintergerst. Als Absteiger identifiziert der Bitkom Erlangen, Offenbach und Rostock.
Jede Stadt kann smart werden
Insgesamt macht der Smart City Index vor allem die Fortschritte bei der Digitalisierung sichtbar. „Lag der Durchschnitt des Indexwertes über alle Städte im Jahr 2021 noch bei 52 Punkten so sind es in diesem Jahr 68 Punkte“, teilt Wintergerst mit. Bei einzelnen Städten seien teilweise große Sprünge nach vorn zu beobachten. Große Städte ab 300.000 Einwohnern, die vom Bund geförderten Modellprojekte Smart Cities, Landeshauptstädte und Universitätsstädte schneiden im Ranking überdurchschnittlich gut ab. Insgesamt könne aber jede Stadt eine echte Smart City werden, wenn sie sich auf ein Thema fokussiere und eine klare Strategie verfolge. Unter den Bestplatzierten finden sich zudem nicht nur die „ganz großen Metropolen“.
Diese erreichen mehrere Spitzenplätze in den fünf Kategorien des Smart City Indexes: Köln „gewinnt“ die Kategorie Verwaltung. So habe die Stadt bereits 83 Prozent der abgefragten OZG-Leistungen umgesetzt und arbeite auch intern bereits sehr digital, hebt der Präsident des Digitalverbands hervor. München führt hingegen in der Kategorie IT und Kommunikation, während Ingolstadt im Bereich Energie und Umwelt vorn liegt. In der Kategorie Gesellschaft punktet Düsseldorf. Berlin schafft zwar nicht unter die Top 20, belegt aber in der Kategorie Mobilität den ersten Platz.
Bitkom fordert sichere Finanzierung
Um die Digitalisierung der Städte voranzubringen, fordert der Bitkom die Umsetzung und Finanzierung des Smart-City-Stufenplans. Außerdem spricht sich der Verband für eine dauerhafte Finanzierung von Smart City als Teil kommunaler Infrastruktur aus. Wintergerst betont weiterhin: „Es gibt auch ganz konkrete, einfache Maßnahmen, die den Städten sehr helfen würden. Insbesondere sollten wir Rahmenverträge für Smart-City-Lösungen initiieren, damit nicht jede Kommune für sich alleine verhandeln muss, wofür ihr häufig sowohl Know-how als auch Personal fehlen.“
Der Smart City Index bewertet die 82 deutschen Großstädte mit mehr als 100.000 Einwohnern anhand von 162 Parametern.