Vertreten durch Verteidigungsminister Pirro Vengu beauftragte die albanische Regierung auf der Paris Air Show 2025 das französische Rüstungsunternehmen Thales mit der Lieferung eines Ground Master 400 Alpha-Luftüberwachungsradargeräts.
Dem Vertragsabschluss wohnte auch der französische Verteidigungsminister Sébastien Lecornu bei. Über den Vertragswert bewahrten die Parteien hingegen Stillschweigen. Nach Eintreffen des Überwachungssystems ist Albanien das 19. Land, das Radargeräte dieses Typs einsetzt. Insgesamt hat Thales 270 Einzelsysteme verkauft.
Technisch basiert das Ground Master 400 Alpha auf GaN-Technologie. Das gilt auch für den Vorgänger, der am fehlenden Suffix „Alpha“ zu erkennen ist. Diese erlaubt es, Bedrohungen im Nah- und Fernbereich auf Distanzen von bis zu 515 km (278 nautische Meilen) zu detektieren. Dank der digitalen Stacked-Beam-Technologie kann es sich dabei um Jets und Raketen bis hin zu Hubschraubern im Schwebeflug handeln. Auch die Detektion von UAV ist möglich.
Um der gestiegenen weltweiten Nachfrage nach dem Radarsystem Herr zu werden, hat Thales in den vergangenen Monaten in die Produktionskapazitäten investiert. Neben einer signifikanten Zunahme der Jahreskapazitäten – sie beläuft sich mittlerweile auf 30 Einheiten – gibt das Unternehmen an, seine Lieferketten diversifiziert zu haben.
„Dank unserer erhöhten Produktionskapazität und der Unterstützung durch unser Partner-Ökosystem sind wir in der Lage, dringende operative Anfragen in kürzester Zeit zu bearbeiten. Der Ground Master 400 Alpha ist ein zuverlässiges, leistungsstarkes und hochmobiles Gerät, das den Anforderungen Albaniens an die Luftüberwachung und die Wahrung seiner Souveränität gerecht wird“, sagte Eric Huber, Vice President Surface Radars bei Thales, zum Vertragsabschluss.
Albanien rüstet auf
Die jüngste Beschaffung steht im Zeichen umfänglicher Aufrüstungsbemühungen des albanischen Staates. Im vergangenen Jahr kündigte Vengu an, dass die drei stillgelegten Munitionsfabriken des Landes die Produktion wieder aufnehmen sollen. Die Kriege im Nahen Osten und in der Ukraine gaben dazu Anlass. Ausländische Investoren sollen bei diesem Prozess unterstützen. Dafür kooperiert Albanien mit der NATO Support and Procurement Agency. Die betroffenen Fabriken stammen aus den 1960er-Jahren. Nach dem Zusammenbruch der Sowjetunion wurden sie zunächst stillgelegt.