Bundesverteidigungsminister Boris Pistorius (SPD) hat eine Woche lang den Indopazifik bereist. Während seines Aufenthalts in Hawaii nahmen deutsche Soldaten am weltweit größten See-Manöver teil.
Rim of the Pacific (Rimpac) lautet der Name der größten maritimen Übung der Welt. Rund 25.000 Teilnehmende aus 29 Nationen sind daran in diesem Jahr beteiligt. Seit 1971 findet die Übung Rimpac alle zwei Jahre statt. In diesem Jahr werden unter der Führung der USA unter anderem amphibische Operationen, Schießübungen, Raketen-, U-Boot-Abwehr- und Luftabwehrübungen durchgeführt.
Erstmalig gehören auch deutsche Soldaten und Soldatinnen der Fregatte „Baden-Württemberg“ und des Einsatzgruppenversorgers „Frankfurt am Main“ zu den Teilnehmenden der Übung. Die beiden Schiffe sind seit Mai unterwegs und fahren in Ost-West-Richtung einmal um die Welt. Zu Beginn der Mission der beiden deutschen Marine-Schiffe im Mai erklärte der Verteidigungsminister, dass die Bundeswehr mit der Weltumrundung zur Stabilität, Sicherheit und Offenheit der wichtigen Transitstrecken für internationale Waren- und Rohstofftransporte beitragen wolle – „auch, weil es uns direkt betrifft.“
Im eigenen und europäischen Interesse
Laut einer Pressemeldung des Bundesverteidigungsministeriums (BMVg) engagiert sich Deutschland im eigenen und im europäischen Interesse in der Indo-Pazifik-Region. „Deutschland ist – wie andere Handelsnationen auch – abhängig von freien und sicheren Seewegen“, erklärte Boris Pistorius. Unzählige Arbeitsplätze in Deutschland hingen am Handel mit asiatisch-pazifischen Ländern. Somit sei es wichtig, auch die indo-pazifischen Partner zu stärken. Hierzu betonte Pistorius: „Wir wollen unseren Teil dazu beitragen, Sicherheit zu gewährleisten und an der Seite derer zu stehen, die – wie wir auch – die regelbasierte internationale Ordnung nicht nur anerkennen, sondern auch bereit sind, sie zu schützen.“
Mit Fokus auf China
Eine besondere Herausforderung liege hierbei in der Beziehung zu China. Vor allem Chinas Vormachtstreben und dessen proklamierter Anspruch auf Taiwan hätten zu Spannungen und steigenden Rüstungsausgaben in der Region geführt. Pistorius appellierte hier an China, dass alle sich an der Sicherung der internationalen Seewege beteiligen sollten. Auch Chinas stete Aufrüstung sowie dessen Umgang mit Russland kritisierte der Verteidigungsminister. So unterstütze die Staats- und Parteiführung den rücksichtslosen Aggressor Russland durch die Lieferung sogenannter Dual-Use-Güter. Aus diesem Grund müsse Deutschland seine Abhängigkeit von China verringern. „Wir werben daher aktiv um bestehende und neue Partner in der Region“, so Pistorius.




