Künstliche Intelligenz (KI) ist gekommen, um zu bleiben. Technologie und Hoffnungen, die mit ihr verbunden sind, machen auch vor dem Katastrophenschutz nicht Halt. Auf der 71. Jahresfachtagung der Vereinigung zur Förderung des Deutschen Brandschutzes (vfdb) war das Thema allgegenwärtig. Und eines wurde deutlich: Wer nicht mitgestaltet, fällt zurück.
Mehr als eine Spielerei: vfdb-Präsident Dirk Aschenbrenner eröffnete die Tagung gemeinsam mit seiner KI-Assistentin Dora. Mit diesem Mensch-Maschine-Dialog wollte er die Bedeutung von KI unterstreichen – und zeigen, dass ihr Einsatz längst keine Zukunftsvision mehr ist.
Dass Technik künftig eine noch größere Rolle spielt, liege an den vielfältigen Herausforderungen. Im Dialog mit Dora benannte Aschenbrenner fünf zentrale Problemfelder:
- Die Klimakrise führe zu häufigeren und heftigeren Extremwetterereignissen – etwa Stürmen, Hochwasser und Hitzewellen. Das erfordere neue Strategien, bessere Vorsorge und mehr Resilienz.
- Die geopolitische Lage und hybride Bedrohungen verlangten einen stärkeren Fokus auf den Schutz der Bevölkerung sowie der Kritischen Infrastrukturen (KRITIS).
- Der demografische Wandel und der Fachkräftemangel bedeute, dass immer weniger Menschen für zunehmend komplexe Einsätze zur Verfügung stehen. Das mache neue Konzepte für Ausbildung, Organisation und Technik notwendig.
- Die technologische Transformation – insbesondere durch Digitalisierung, Künstliche Intelligenz und Robotik – verändere Ausrüstung und Einsatzführung grundlegend. Gleichzeitig würden neue Herausforderungen im Bereich der Cyber-Sicherheit entstehen.
- Die zunehmende Komplexität der Gefahrenabwehr erfordere eine intensivere Vernetzung und Zusammenarbeit aller relevanten Akteure – von Feuerwehr, Rettungsdienst und Polizei über das THW bis hin zu privaten Partnern.
Diese Entwicklungen machen deutlich: Die Gefahrenabwehr der Zukunft muss schneller, vernetzter und vorausschauender agieren. Davon zeigten sich der vfdb-Präsident und seine KI-Assistentin überzeugt.
Die vfdb werde dabei eine zentrale Rolle spielen, versprach Aschenbrenner. Sie verstehe sich als neutrale, unabhängige Plattform, die Wissenschaft, Praxis und Politik zusammenbringe. Ihre Aufgabe sei es, innovative Lösungen voranzutreiben und den Wissenstransfer zu sichern. Als Brückenbauerin zwischen den Akteuren sorge sie dafür, dass Standards und Best Practices kontinuierlich weiterentwickelt werden.
„Kurz gesagt: Die vfdb wird eine treibende Kraft sein, um die Gefahrenabwehr zukunftsfest zu machen – innovativ, vernetzt und strategisch“, erklärten Aschenbrenner und Dora.