An der Brandenburgklinik Berlin-Brandenburg in Bernau bei Berlin (Barnim) wird mit Mitteln aus dem Landesprogramm „Green Care and Hospital“ eine neue Photovoltaikanlage installiert. Wie das Ministerium für Soziales, Gesundheit, Integration und Verbraucherschutz des Landes Brandenburg (MSGIV) in einer Pressemitteilung angibt, stellt das Land dafür 188.000 Euro zur Verfügung. Staatssekretärin Dr. Antje Töpfer informierte sich vor Ort über die Baumaßnahmen.
Dazu sagte Staatssekretärin Töpfer: „Krankenhäuser sind ressourcenintensive Großverbraucher, die viel Energie benötigen, um Patientinnen und Patienten zu versorgen. Steigende Energiekosten setzen sie wirtschaftlich besonders unter Druck. Deshalb unterstützen wir sie in Brandenburg mit dem Programm ‚Green Care and Hospital‘ dabei, in Energiesparmaßnahmen und Stromproduktion aus erneuerbaren Energien zu investieren.“ Krankenhäuser und Pflegeeinrichtungen seien sensible Bereiche, die auch zur kritischen Infrastruktur gehörten und daher auch bei Krisen funktionieren müssten, erläuterte Dr. Töpfer weiter. Daher seien Investitionen in erneuerbaren Energien der beste Weg, um sich vor Preisschwankungen für fossile Brennstoffe zu schützen. Das Programm sei deshalb aus zwei Gründen sinnvoll, es mache die Krankenhäuser und Pflegeeinrichtungen krisensicherer und trüge zugleich zum Klimaschutz bei.
Mit dem Soforthilfeprogramm „Green Care and Hospital“ unterstützt das Land Krankenhäuser, Reha-Kliniken, Pflegeeinrichtungen und Einrichtungen der Eingliederungshilfe zusätzlich dabei, ihre Energieversorgung nachhaltig umzustellen – zum Beispiel mit einer energetischen Gebäudesanierung und Anlagen zur Eigenstromproduktion. Dafür stehen in den Jahren 2023 und 2024 insgesamt rund 65 Millionen Euro zur Verfügung. Es wurden bereits 345 Anträge mit einem Gesamtvolumen von rund 50 Millionen Euro bewilligt, davon gingen rund 16,4 Millionen Euro an Krankenhäuser, rund 21,4 Millionen Euro an Einrichtungen der Pflege und 12,1 Millionen Euro an Einrichtungen der Eingliederungshilfe.
Die Soforthilfe wird insbesondere für folgende Maßnahmen gewährt:
- Investitionen an Gebäuden, Gebäudekomplexen oder Grundstücken (zum Beispiel Wärmedämmung, Verschattung, Dachbegrünung, Umstellung der Energie- und Wärmeversorgung auf Fernwärme oder eine auf erneuerbaren Energien basierende Strom- und Wärmeversorgung, Umstellung auf Energiegewinnung zur Selbstversorgung, basierend auf erneuerbaren Energien),
- Investitionen für weitere Maßnahmen (zum Beispiel Umrüstung auf LED-Technik, Umstellung auf Elektromobilität für Nutzfahrzeuge, PKW und auch andere Fahrzeuge wie E-Bikes/-Lastenräder),
- Kosten für Beratung, Schulung und Fortbildung von Personal, die ein energieeffizientes Nutzerverhalten zum Gegenstand haben sowie einen sparsamen Energieeinsatz befördern.
Voraussetzung für eine Förderung im Rahmen des Soforthilfeprogramms ist unter anderem, dass die geplanten Maßnahmen zu einer erheblichen Reduzierung des Einsatzes fossiler Energien zur Deckung des Endenergieverbrauchs führen. Außerdem muss die Energieagentur Brandenburg der Wirtschaftsförderung Land Brandenburg GmbH bauliche Maßnahmen prüfen.
Die nun begünstigte Brandenburgklinik Berlin-Brandenburg ist mit sieben Fachabteilungen und über 900 Betten das größte Haus im Verbund der familiengeführten Michels Unternehmensgruppe. Sie ist neben der Rehaklinik auch ein Fachkrankenhaus für Neurologische Frührehabilitation. Zu den Maßnahmen äußerte sich auch der Geschäftsführer der Brandenburgklinik, Kai-Uwe Michels, denn ein nachhaltiger Umgang mit den endlichen Ressourcen unseres Planeten sei das Unternehmensziel Nummer 1. Die Klinik habe daher auch schon selbstständige Maßnahmen im siebenstelligen Kosten-Bereich ergriffen, um bis 2030 klimaneutral und nachhaltig ausgerichtet zu sein. „Mit ihrem Förderprogramm ‚Green Care and Hospital‘ fördert die Landesregierung uns und Gesundheitseinrichtungen im ganzen Land in einer beispiellosen Form. Aus anderen Bundesländern ist uns eine derartige unbürokratische Unterstützung, wie wir sie in Brandenburg erfahren, nicht bekannt. Wichtige Investitionen, wie in die neue Photovoltaikanlage und den noch weiteren angedachten Projekten, wären ohne diese Unterstützung, in unserem unterfinanzierten Gesundheitswesen, schwer realisierbar. Wir verbinden den heutigen Termin daher auch mit der Bitte, dass sie ihre Förderung ‚Green Care and Hospital‘ verlängert. Die hohe Nachfrage zeigt den Bedarf und die Bereitschaft der Gesundheitseinrichtungen in das Thema Nachhaltigkeit zu investieren“, so Michel.