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StartDigitalesPutins (Cyber-) Krieg gegen Europa

Putins (Cyber-) Krieg gegen Europa

Ukraines ehemaliger Premierminister Arseniy Yatsenyuk hat klare Vorstellungen davon, was sein Land im Krieg gegen Russland braucht – und entsprechende Forderungen an die europäischen Partner. Dass Putins Attacken längst auch auf deren Staatsgebieten stattfinden, zeigen laut Yatsenyuk unter anderem Russlands Cyber-Operationen.

Dem ukrainischen Volk bescheinigte der Ex-Premier (2014-2016) nicht nur einen „starken Willen“, sondern sieht es auch als „erste Verteidigungslinie der Freien Welt“, wie er auf einem Panel zur aktuellen Lage in der Ukraine auf der Berlin Security Conference (BSC) klarmachte. Daher brauche das Land drei Dinge: „Geld, Waffen und Soldaten.“ Besonders Waffen- und Munitionsnachschub seien in einem Krieg, der vorrangig über Quantität entschieden werde, essenziell. Der beste Ort für das Raketensystem Taurus etwa sei „das Schlachtfeld, nicht dieses Gebäude hier“, so Yatsenyuk in Anspielung auf einen auf der BSC ausgestellten Taurus-Marschflugkörper.

Verbrechen auf deutschem Boden

Rückblickend auf den bisherigen Kriegsverlauf sprach Panel-Moderator und Botschafter Dr. Géza Andreas von Geyr, Ständiger Vertreter Deutschlands im Nordatlantikrat, nicht nur von „Tausend Tagen Krieg und Tausend Tagen Leid“. Für von Geyr seien das auch „Tausend Tage der russischen Attacke auf die europäische Sicherheitsarchitektur“. Yatsenyuk hinterfragte daher die Zögerlichkeit einiger EU-Staaten bei der Unterstützung der Ukraine: „Warum die selbst auferlegten Restriktionen bei den Waffenlieferungen?“ Immerhin reiche Putins Arm längst tief nach Europa, was nicht nur die in Deutschland von russischer Hand verübten Auftragsmorde bewiesen. Auch die vom russischen Staat gesteuerten „Cyber-Attacken auf deutschem Boden“ zeigten, wie sehr ganz Europa Teil dieses Krieges sei.

Vermehrt sind deutsche Behörden, Parteien und Unternehmen von „Hacktivismus“ (Hacker-Gruppen, die in staatlichem Auftrag operieren) betroffen. Der Cyber-Angriff auf E-Mail-Konten der SPD im Mai dieses Jahres wird der russischen Gruppierung APT28 zugerechnet, die im Auftrag des Kremls handeln soll. Bei der Cyber-Attacke auf die CDU-Parteizentrale sind die Täter unbekannt, werden aber ebenfalls im russischen Umfeld vermutet.

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