Deutschlands Krankenhäuser machen deutliche Fortschitte bei ihrer Digitalisierung. Das ergab die zweite Erhebung des Konsortiums „DigitalRadar Krankenhaus“. Die guten Ergebnisse sind auch eine Folge der Covid-19-Pandemie.
Gegenüber der ersten DigitalRadar-Erhebung aus dem Jahr 2021 hat sich die durchschnittliche Punktzahl aller erfassten Krankenhäuser von 33,3 auf 42,1 von 100 möglichen Punkten erhöht – eine Steigerung von 27,3 Prozent. Besonders die Teilbereiche „Strukturen und Systeme“, „Klinische Prozesse“ und „Informationsaustausch“ machten mit Verbesserungen um jeweils rund elf Punkte deutliche Fortschritte. „Wir freuen uns sehr über die große Beteiligung der Krankenhäuser auch an dieser zweiten Runde der Datenerhebung“, zeigte sich Prof. Dr. Volker Amelung, Konsortialsprecher des DigitalRadar, dankbar. Der Digitalisierungsfortschritt sei beeindruckend. Gleichwohl gebe es „noch viel zu tun“.
Digitalschub durch Gesetz
Der Anstieg der digitalen Reife der 1.592 ausgewerteten Krankenhäuser ist zu großen Teilen auf das Krankenhauszukunftsgesetz (KHZG) zurückzuführen. Das im Oktober 2020 in Kraft getretene Gesetz soll eine moderne Gesundheitsversorgung garantieren und diente auch zur Bewältigung der Corona-Pandemie. Über den Krankenhauszukunftsfonds (KHZF) wurden dem Bund drei Milliarden Euro zur Verfügung gestellt. Weitere 1,3 Milliarden Euro kamen von den Ländern bzw Krankenhausträgern, so dass insgesamt 4,3 Milliarden Euro für Modernisierungs- und Digitalisierungsmaßnahmen zur Verfügung stehen.
Das für den DigitalRadar verantwortliche Konsortium wurde 2021 vom Bundesgesundheitsministerium (BMG) gegründet. Es besteht aus den Projektpartnern Healthcare Information and Management Systems Society (HIMSS) Europe, inav (Institut für angewandte Versorgungsforschung), Lohfert & Lohfert sowie RWI – Leibniz-Institut für Wirtschaftsforschung an der Universität St. Gallen.
Die ersten aggregierten Ergebnisse werden morgen, am 10. Januar 2025, in einem öffentlichen Webinar vorgestellt. Die finalen granularen Ergebnisse der zweiten DigitalRadar-Erhebung werden dann in einem Bericht Mitte 2025 veröffentlicht.