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StartVerteidigungBoeing verkauft Teile seiner Digitalsparte

Boeing verkauft Teile seiner Digitalsparte

Das US-amerikanische Luftfahrtunternehmen Boeing verkauft Teile seiner Digital Aviation Solutions-Sparte an den Software-Investor Thoma Bravo. Der Vertragswert beläuft sich auf 10,55 Milliarden US-Dollar.

Zum Paket gehören unter anderem die Bereiche Jeppesen, ForeFlight, AerData und OzRunway. Nach Willen der Beteiligten soll die Übernahme noch im laufenden Jahr zum Abschluss kommen. Trotz des Verkaufs betont Boeing, dass zentrale digitale Kompetenzen im Konzern verbleiben. Flugzeug- und flottenspezifische Daten werden demnach weiterhin für Wartung, Diagnose und Reparatur in der zivilen wie auch militärischen Luftfahrt genutzt. Rund 3.900 Mitarbeitende sind weltweit bei Digital Aviation Solutions beschäftigt – sowohl in den nun veräußerten Bereichen als auch in den bei Boeing verbleibenden Einheiten.

„Diese Transaktion ist ein wichtiger Bestandteil unserer Strategie: Wir wollen uns auf unsere Kerngeschäfte konzentrieren, die Bilanz stärken und unser Investment-Grade-Rating in den Vordergrund stellen“, erklärte Boeing-CEO Kelly Ortberg. Das größte US-Luftfahrtunternehmen steckt zurzeit in wirtschaftlichen Turbulenzen. Im Jahr 2024 verzeichnete Boeing ein Minus von 355 Millionen US-Dollar. Unter der neuen Führung von Ortberg gelang zumindest eine leichte Stabilisierung: Im ersten Quartal 2025 reduzierte sich der Nettoverlust auf 31 Millionen US-Dollar, während die Einnahmen um 18 Prozent auf 19,5 Milliarden US-Dollar stiegen. Allerdings bereiten die geopolitischen Rahmenbedingungen Ortberg weiter Sorgen. Strafzölle, die unter US-Präsident Donald Trump verhängt wurden, treffen das Unternehmen. So verweigerte ein chinesischer Kunde jüngst die Annahme von 50 Flugzeugmustern. Dabei ist der Exportmarkt für Boeing von zentraler Bedeutung – rund 70 Prozent der Flugzeuge gehen ins Ausland.
Zudem wirken sich Einfuhrzölle auf Vorprodukte ausländischer Zulieferer auf die Produktionskosten aus. Zwar stammen etwa 80 Prozent der Boeing-Zulieferer aus den USA, für die übrigen muss das Unternehmen aktuell empfindliche Zölle entrichten.

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