Generalmajor Dr. Christian Freuding wird Inspekteur des Heeres

Es kam durchaus überraschend, dass Verteidigungsminister Boris Pistorius (SPD) vergangene Woche bekannt gab, den Inspekteur des Heeres, Generalleutnant Alfons Mais, in den Ruhestand zu versetzen. Im September soll der bisherige Leiter des Lagezentrums Ukraine sowie des Planungs- und Führungsstabs des Bundesministers der Verteidigung (BMVg) in Berlin, Generalmajor Dr. Christian Freuding, an Mais’ Stelle treten.

Der designierte Inspekteur ist einem breiten Publikum außerhalb der Bundeswehr durch das Format „Nachgefragt“ des BMVg bekannt. In der reichweitenstarken Reihe erläuterte Freuding die Ukraine-Unterstützung der Bundesregierung. Der 51-jährige promovierte Politikwissenschaftler trat im Jahr 1990 in die Bundeswehr ein. Erste Karrierestation war das Panzeraufklärungsbataillon 12 in Ebern.
2023 übernahm er die Leitung des neu geschaffenen Planungs- und Führungsstabs. Bereits ein Jahr zuvor wurde er zum Leiter des Lagezentrums Ukraine im Verteidigungsministerium berufen. Zuvor hatte Generalmajor Freudig das Kommando über die Panzerlehrbrigade 9 inne. Darüber hinaus sammelte Freuding internationale Einsatzerfahrung im Kosovo und in Afghanistan.

Der Querschläger muss gehen

Während seiner Amtszeit geriet Mais immer wieder durch deutliche Kritik an der Ausstattung und Einsatzfähigkeit der Bundeswehr in die Schlagzeilen. Aussagen wie „Die Bundeswehr ist blanker als blank“ bleiben in Erinnerung. In der Bekanntmachung zum Personalwechsel betont das BMVg hingegen seine Verdienste bei der Aufstellung der Brigade Litauen. Freudig werde an diese Arbeit anknüpfen, aber zugleich „zusätzlichen Schwung und Veränderung in die Projekte des Heeres“ einbringen.
Dass es Mais an Schwung mangelte, ist eine Einschätzung, die zumindest das US-Militär nicht zu teilen scheint: Während seiner fünfjährigen Amtszeit wurde Mais in den USA zweimal mit dem Legion of Merit ausgezeichnet.