Zur Vorstellung der Guideline Generative KI in Kommunalverwaltungen lud die VITAKO in den Data Space nach Berlin. Dort disktutierten Expertinnen und Experten aus Verwaltung und Wirtschaft den Einsatz von Künstlicher Intelligenz (KI) in der kommunalen Verwaltung. Dieser berge enormes Potenzial – dürfe aber nicht über andere Probleme hinwegtäuschen.
KI sei „eine komplizierte Technologie“, machte Michael Pfleger, Gesamtprogrammleiter Registermodernisierung bei der FITKO, klar. Daher brauche es „einen zentralen Organisationskörper, der sagt, was geht und was nicht geht“. Doch wie vermittelt man Kommunen den Mehrwert von KI?, wollte Katrin Giebel, Leiterin der VITAKO-Geschäftsstelle und Moderatorin des Abschlusspanels, wissen. Michael Heinze, Unternehmensbereichsleiter bei ekom21 KGRZ Hessen, verwies auf ein neues Mindset, das von der Frage „Wie arbeite ich mit Daten?“ getrieben werden müsse. Was die Use Cases betrifft, solle zunächst auf „niederschwellige Einstiegsanwendungen“ gesetzt werden, mit Daten, mit denen sich die Verwaltungsmitarbeiten auskennen. Ein großer Mehrwert sei zudem mehr Inklusion durch KI, so Heinze: Automatisierte Übersetzungen von Dokumenten könnten Sprachbarrieren abbauen und eine inklusivere Gesellschaft ermöglichen.
Fachleute als Multiplikatoren
Die „Verwaltungsarbeit mit KI einfacher und inklusiver“ zu gestalten, sieht auch Anika Krellmann, Referentin der Kommunalen Gemeinschaftsstelle für Verwaltungsmanagement (KGSt), als große Chance beim KI-Einsatz. Für sie sei es zudem notwendig, Mitarbeitenden die Basics und Algorithmen von KI näherzubringen, sie im Prompting zu schulen (textbasierte Aufforderung an die KI), aber auch die Grenzen der Technologie klarzumachen. Um Ängste abzubauen und das Personal wirklich mitzunehmen, sprach sie sich dafür aus, „dezentral in den Fachbereichen“ Leute zu installieren, die als „Multiplikatoren“ fungieren.
Apropos dezentral: Michael Pfleger plädierte für das richtige Verhältnis aus Zentralisierung und Dezentralisierung. Selbst, wenn KI in der Verwaltung zentral gesteuert werden sollte und „verbindliche Regeln“ brauche, könne die kreative Umsetzung in den Kommunen erfolgen: „Zentrale Governance, dezentrale Kreativität“. Einigkeit herrschte bei der Einschätzung, dass KI kein Allheilmittel darstelle und gewachsene Kernprobleme wie veraltete IT-Infrastrukturen und zu konsolidierende Schnittstellen nicht kaschieren könne. Allen voran brauche es zunächst mal „ein gemeinsames Datenverständnis“, wie es in digitalisierteren Ländern wie Estland bereits existiere, so Pfleger. Werden diese Basics gelöst, kann KI in der Kommunalverwaltung langfristig sein volles Potenzial entfalten.




