Die U.S. Army hat Verbindung zur Nuklearenergie-Industrie aufgenommen, um Möglichkeiten des Einsatzes von Mikroreaktoren in der Dekade ab 2030 auszuloten. Dies erfolgt im Rahmen der Bemühungen um Resilienz. Kernenergie steht als mögliche Lösung für die Energieversorgung kritischer militärischer Missionen im Raum.
Der Anspruch ist, ein umfassendes Paket von Energielösungen, einschließlich der Kernenergie, zu entwickeln, um den zukünftigen Energiebedarf zu decken. Dabei reiht sich die Initiative in ein umfassenderes Programm ein, das zum Ziel hat, die Einsatzsicherheit und die Fähigkeiten zur Energierzeugung durch ein System der nächsten Generation zu gewährleisten.
Im Rahmen einer Partnerschaft mit der Defense Innovation Unit und der Industrie plant man, die Umweltfolgen, die monetären Aufwände und Sicherheitsaspekte zu evaluieren. Diese Faktoren spielen eine entscheidende Rolle bei der Frage, wo die Reaktoren untergebracht werden könnten und wie die U.S. Army sie einsetzen könnte.
„Wenn es um die Widerstandsfähigkeit der Energieversorgung von Anlagen und eine zuverlässige Stromversorgung zur Unterstützung der operativen und strategischen Bereitschaft von Anlagen geht, können wir nichts außer Acht lassen“, sagte Rachel Jacobson, Assistant Secretary of the Army for Installations, Energy and Environment. „Wir arbeiten aktiv an der Entwicklung eines Lösungspakets, das alle Arten von Energie umfasst, die diesen Anforderungen gerecht werden. Die Kernenergie ist eine davon, die wir im Rahmen unserer bewussten und durchdachten Planung in Betracht ziehen“, führte sie weiter aus.
Kleiner und sicherer
Eine neue Generation miniaturisierter Nuklearreaktoren, sogenannte Small Modular Reactors (SMR), verspricht einen kostengünstigeren und sichereren Betrieb als die konventionellen Systeme. Wenn sich die Leistungsfähigkeit dieser Systeme im Bereich von ein bis zehn Megawatt bewegt, spricht man zusätzlich von Mikroreaktoren.
Aus der Sicherheitsperspektive ist vor allem von Vorteil, dass SMR-Systeme weniger Brennstoff enthalten und im Bedarfsfall besser zu kühlen sind. Aus der Industrieperspektive könnten derartige Systeme interessant sein, weil sie langfristig in Serienanfertigung entstehen könnten. Derartige Fertigungsverfahren versprechen wesentliche Kostenvorteile gegenüber konventionellen Reaktoren.