Im Rahmen seiner ersten großen Auslandsreise in seiner zweiten Amtszeit besuchte US-Präsident Donald Trump die Arabische Halbinsel. Dabei machte die US-Administration auch in der saudischen Hauptstadt Riad Station. Dort unterzeichnete Trump nach Angaben des Weißen Hauses das größte Rüstungspaket der US-Geschichte.
Konkret geht es um Verträge mit mehr als einem Dutzend US-Verteidigungsunternehmen im Wert von 142 Milliarden US-Dollar. Das betrifft Bereiche wie Luft- und Raketenabwehr, Weiterentwicklungen in den Dimensionen Luft und Weltraum, maritime Sicherheit und Kommunikationstechnologie. Laut dem Weißen Haus umfasst das Paket auch umfangreiche Ausbildungs- und Unterstützungsmaßnahmen zum Aufbau der Kapazitäten der saudischen Streitkräfte. Das schließt darüber hinaus auch den Ausbau der saudischen Dienstakademien und der militärischen medizinischen Dienste ein.
Mit konkreten Informationen hielten sich sowohl das Weiße Haus als auch das für den Verkauf von Rüstungsgütern zuständige State Department allerdings noch zurück. Abseits von einem Loblied auf den Präsidenten – „Unsere Verteidigungsbeziehungen mit dem Königreich Saudi-Arabien sind unter der Führung von Präsident Trump stärker als je zuvor“, heißt es aus dem Weißen Haus – hüllten sich die offiziellen Stellen in Schweigen.
Die Gerüchteküche brodelt
Dabei ist gerade die Frage, welche Systeme die USA an das Golfkönigreich verkaufen, brisant. Seit Jahren bestehen Gerüchte, dass Saudi-Arabien Interesse an der Beschaffung des US-Multirollen-Kampfjets F-35 hat. In seiner letzten Legislaturperiode stimmte Trump dem Verkauf zu. Sein Nachfolger Joe Biden ließ diesen aber nie durchführen. Sicherheitsbedenken standen dem im Weg. Anlass zu zögern bereiteten Saudi-Arabiens Rolle im Krieg im Jemen sowie die Frage, welchen Einfluss der Verkauf auf die militärische Lage Israels hätte. Darüber hinaus soll es seitens der US-Administration Bedenken bezüglich der engen militärischen und wirtschaftlichen Verbindungen nach China gegeben haben. Die Petrol-Monarchie setzt chinesische 5G-Technologie ein, was China potenziell befähigen könnte, elektronische Signaturen und Telemetrie-Daten über den US-Mehrrollenkampfjet zu sammeln.
Dazu ob die F-35 Teil des angekündigten Pakets ist, gibt es keine offiziellen Informationen. Gegenüber der Nachrichtenagentur Reuters gaben jedoch zwei Quellen unter der Bedingung der Anonymität bekannt, dass Gespräche über die F-35 in Riad erfolgt seien.