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StartVerteidigungSchweden beschafft AN/TPY‑4 Radargeräte

Schweden beschafft AN/TPY‑4 Radargeräte

Die schwedische Beschaffungsbehörde FMV hat sich am 4. Juni 2025 für das AN/TPY‑4-Radarsystem des US-Luftfahrtunternehmens Lockheed Martin entschieden. Es soll die in die Jahre gekommenen PS-861 ersetzen. Der Vertragswert beläuft sich auf rund eine Milliarde SEK. Das erste System soll im Jahr 2027 zulaufen.


Mit dem Vertragsabschluss wird Schweden das dritte Land, das Radargeräte dieses Typs zum Einsatz bringt. Beim skandinavischen Nachbarn Norwegen und in den USA ist das Radargerät bereits in Verwendung. Norwegen hat über seine Beschaffungsbehörde (NDMA) im Jahr 2022 acht Einheiten beim US-Unternehmen in Auftrag gegeben. Im September vergangenen Jahres orderte Norwegen drei weitere Systeme. Die ersten einsatzfähigen Radargeräte erhielten die US-Streitkräfte im April dieses Jahres. Zuvor hatte das Radarsystem erfolgreich erste Tests durchlaufen.


Beim TPY-4 handelt es sich um ein Phased-Array-Radar, das kleine Objekte, einschließlich ballistischer Flugkörper, auf große Entfernungen aufspüren kann. Dafür arbeitet das System im L-Band mit aktiver elektronischer Strahlschwenkung (AESA) und verwendet Galliumnitrid-Transceiver. Darüber hinaus verfügt das TPY-4 über eine offene Architektur. Dies soll der schnellen Integration des Radargeräts in verschiedene Luftverteidigungssysteme zuträglich sein. Neben fest installierten Systemen existiert auch eine mobile Ausführung des Radargeräts. Diese kann beispielsweise per Hubschrauber transportiert werden.
„Das TPY-4-Radar stellt einen bedeutenden Fortschritt bei der integrierten Abschreckung dar und verbessert die Interoperabilität mit den NATO-Verbündeten“, so Rick Cordaro, Vice President of Radar and Sensor Systems bei Lockheed Martin.

Das Neumitglied investiert

Seitdem Schweden im Jahr 2024 offiziell der NATO beigetreten ist, investieren die Skandinavier in ihre Verteidigung. Im laufenden Jahr beläuft sich der Verteidigungsetat des Landes auf 13,5 Milliarden US-Dollar. Im Vergleich zum Vorjahr stellt das einen Zuwachs von 14 Prozent dar. Die Skandinavier bekennen sich zu dem Ziel, ihren Verteidigungshaushalt langfristig auf zwei Prozent des Bruttoinlandsprodukts zu steigern.

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