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StartVerteidigungJubiläum 20 Jahre OCCAR

Jubiläum 20 Jahre OCCAR

Heute feierte die europäische Rüstungsagentur OCCAR ihr 20-jähriges Bestehen. Eigentlich ist es bereits der 21. Geburtstag, aber im vergangenen Jahr konnte wegen Corona-Beschränkungen keine Feierlichkeit stattfinden.

Zu den Vorzeigeprojekten zählen der modulare Radpanzer Boxer, das Transportflugzeug A400M oder auch die Transportflugzeugflotte (Multi Role Tanker Transport Aircraft – MRTT) der NATO, um nur einige der Systeme zu nennen. Insgesamt ist die OCCAR verantwortlich für Programme mit einem Gesamtwert von über hundert Milliarden Euro und einem Volumen von rund 4,5 Milliarden Euro pro Jahr.

Damit dieser Erfolg fortgeführt werden kann, muss aber auch in die OCCAR investiert werden, betonte Vizeadmiral a.D. Matteo Bisceglia, Direktor der OCCAR, bei seiner Festansprache. Dies bedeute nicht unbedingt ein größeres Budget für die OCCAR – auch wenn das natürlich ebenfalls sehr willkommen sei – sondern vor allem die Beauftragung bei internationalen Vorhaben. „Die OCCAR muss für die Nationen die erste Wahl zur Durchführung von internationalen Programmen werden“, sagte Vizeadmiral a.D. Bisceglia. Dass die OCCAR hierzu geeignet ist, betonte auch Verteidigungsministerin Christine Lambrecht bei Ihrer Rede zum Jubiläum. „Durch die OCCAR werden nationale Interessen ausgeglichen“, so die Ministerin, „zu fairen Bedingungen.“ Lambrecht lobte besonders die Rolle der OCCAR als Brücke zwischen der NATO und der EU.

Der Direktor der OCCAR merkte allerdings an, dass immer noch zu oft nationale Interessen und nationaler Protektionismus herrschten, was zu einem fragmentierten, für die Streitkräfte und Industrie ungenügenden Markt führe. Als Beispiel nannte Vizeadmiral a.D. Bisceglia die beiden Kampfflugzeugprogramme FCAS (Deutschland, Frankreich und Spanien) sowie Tempest (Großbritannien, Italien und Schweden). „Dabei wäre es für Europa wichtig, nur ein Kampfflugzeug zu haben.“

Im Grunde waren sich die Redner und Teilnehmer der Festveranstaltung auf dem Petersberg einig, dass nur durch Kooperation und gemeinsame Projekte die Streitkräfte in Europa auf einem modernen, kampffähigen Stand gehalten werden können. Und doch ist im konkreten Fall oft nationaler Protektionismus für die heimische Industrie zu erkennen. Oder die großen Länder starten Programme, die durch ihre großen Rüstungskonzerne durchgeführt werden, während Länder mit eher mittelständischer Industrie wenig Anschlussmöglichkeiten finden. Doch hier könnte, wie die deutsche Verteidigungsministerin sagte, die OCCAR als neutraler Ausgleich die „fairen Bedingungen“ für alle Beteiligten herstellen. Dass die OCCAR dazu in der Lage wäre, hat sie bereits in sehr vielen Programmen bewiesen.

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