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StartDigitalesStart Up-Geist für Bundesbehörden

Start Up-Geist für Bundesbehörden

Die Abschlussveranstaltung der Stipendienprogramme Tech4Germany und Work4Germany der bundeseigenen DigitalService GmbH atmete Start Up-Geist. Die Fellows – mit einem Stipendium geförderte junge Menschen – pitchten ihre Lösungen für die unterschiedlichsten Digitalisierungsprobleme.

„Deutschland hat ein exzellentes Mobilfunknetz“, beginnt Mika Straka (Fellow bei DigitalService) seinen Vortrag und es wird still. Hat er das gerade wirklich gesagt? „… denn ein gutes Netz hat Löcher.“ Die Menschen fangen an zu lachen. Dann erzählen Straka und seine Kollegin Christina Kaufmann aus dem Bundesministerium für Digitales und Verkehr (BMDV), warum es nicht vorangeht mit dem deutschen Netzausbau. Bis zu ein Jahr brauche eine Sachbearbeiterin oder ein Sachbearbeiter, bis ein Standort für einen neuen Mobilfunkmast gefunden sei. Die verschiedenen Informationen seien über viele Webseiten und Ansprechpartner verteilt. Mit dem „Siteseeker“ hat das gemeinsame Team des DigitalService und des BMDV eine App entwickelt, in der alle relevanten Informationen in einer Karte zusammengefasst werden. Naturschutzgebiete, öffentliche Gebäude, Ansprechpartner: alles findet sich mit wenigen Klicks. Sie schätzen, dass sie den Sachbearbeiterinnen und Sachbearbeitern so bis zu drei Monate Arbeit ersparen können.

Insa Lügger (Tech4Germany Fellow, rechts) und Melanie Kalka (BMFSFJ, links) pitchen eine App, mit der sich Elterngeldbezüge planen lassen.
(Foto: BS/DigitalService GmbH des Bundes)

Oder da ist das gemeinsame Team aus dem Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend (BMFSFJ) und dem DigitalService. Insa Lügger (Fellow bei DigitalService) und Melanie Kalka (BMFSFJ) zeigen wie zwei werdende Eltern vor dem Informationswust zur Elterngeldbeantragung kapitulieren. Im Ergebnis entschieden sich viele für eine klassische Rollenverteilung. Dann pitchen die Vortragenden eine App, in der Bürgerinnen und Bürger verschiedene Elterngeldmodelle per drag and drop ausprobieren können. Damit hoffen sie, werdende Eltern für flexiblere Modelle zu begeistern. Das Publikum, eine bunte Mischung aus DigitalService-Angestellten und Behördenmitarbeiterinnen und -mitarbeitern, jubelt. Sie sind offen für Neues, für Veränderung und Digitalisierung.

Frustration

Allerdings macht sich in den Workshops der Abschlussveranstaltung auch die Frustration dieser Digital-Avantgarde bemerkbar. Die Workshops dienen dazu, kleine Projekte zur Verbesserung der Arbeit in den Behörden vorzustellen. Es geht unter anderem um Prozessoptimierung. Die Anwesenden sollen Prozesse ihrer Dienststelle auf Klebezettel schreiben, die sie gerne verbessern würden. Einer schreibt auf, dass er seit Arbeitsbeginn noch keine IT-Ausstattung erhalten habe. Seit zwei Wochen könne er deshalb nicht arbeiten. Im Workshop selbst wird die Antragstellung für eine Dienstreise vorgestellt. Der Antrag wird von drei verschiedenen Stellen ausgedruckt, unterschrieben und wieder eingescannt. Wer sieht da nicht Optimierungspotenzial? DigitalService schreibt Jahr für Jahr Stipendien aus, um solche Baustellen nach und nach zu eliminieren.

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