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StartSicherheitPilotierungsstart in Berlin

Pilotierungsstart in Berlin

In Berlin wird künftig eine Applikation erprobt, die von häuslicher Gewalt betroffene Frauen dabei unterstützt, gezielt Hilfe zu suchen und auch zu finden. Dies ermöglicht einen besonders flexiblen und mobilen Zugang. Das Land Berlin ist das zweite Bundesland, das die Pilotierung der App beginnen wird. Auch Niedersachsen erprobt die Anwendung.

Dazu wurde mit dem Trägerverein Gewaltfrei in die Zukunft e. V. eine Kooperationsvereinbarung unterzeichnet. Die App wird den Betroffenen künftig rund um die Uhr Informationen und Beratungsangebote, die Möglichkeit einer sicheren Dokumentation der Vorfälle durch ein gerichtsverwertbares Gewalttagebuch sowie weitere Kontaktfunktionen bieten. Die eigentliche Funktion der App bleibt dabei vor unbefugtem Zugriff geschützt.

Die Pilotierung erfolgt in enger Zusammenarbeit mehrerer Senatsverwaltungen, der Polizei Berlin sowie der Landeskommission Berlin gegen Gewalt. Auch gesellschaftliche Akteurinnen und Akteure sind beteiligt. Für die Koordination wurde in der Senatsinnenverwaltung ein Projektbüro eingerichtet. Der Start des Projektes ist für Anfang 2023 geplant. Perspektivisch soll die App – nach erfolgreicher Pilotierung – als langfristiges und dauerhaftes Hilfsmittel in bestehende Präventionsstrukturen integriert werden. Das Projekt wird wissenschaftlich begleitet.

Innensenatorin Iris Spranger (SPD) erklärte: „Jede vierte Frau in Deutschland wird mindestens einmal in ihrem Leben Opfer körperlicher oder sexualisierter Gewalt durch den aktuellen oder vormaligen Partner. Fast 81 Prozent der Opfer partnerschaftlicher Gewalt sind Frauen.“ Im Durchschnitt werde etwa alle fünf Minuten eine Frau Opfer einer entsprechenden Straftat. „Es ist unsere Pflicht, diesen Frauen zur Seite zu stehen und alle Möglichkeiten zu ergreifen, um sie zu stützen und zu schützen“, so die Sozialdemokratin weiter. Die Applikation ergänze die bisherigen Maßnahmen im Kampf gegen häusliche Gewalt. „Genau das ist es, was ich mit der weiblichen Perspektive auf Innere Sicherheit meine“, betont Spranger.

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