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StartVerteidigungDie neue Strategie der britischen Truppen

Die neue Strategie der britischen Truppen

Mit dem Land Operating Concept (LOpC) legen die britischen Streitkräfte ein neues taktisches Konzept vor. Damit wollen sie den Herausforderungen der modernen Kriegsführung begegnen. Nach 18 Monaten Bearbeitungszeit liegt es nun vor.

Die britische Armee erwartet, im kommenden Jahrzehnt von konkurrierenden Staaten bedroht zu werden. Darüber hinaus rechnet das Verteidigungsministerium mit Gefahren durch gewalttätigen Extremismus, Klimawandel, dem demografischen Wandel und destruktiven Aktivitäten feindlicher Staaten. Um diesen zu begegnen, legt das LOpC vier Kernelemente des strategischen Wandels vor. Denn es sei zu erwarten, dass Armeen in Zukunft häufiger autonom, auf Basis fragiler Datenlagen und unter Beobachtung agieren.

Die Entwicklungen in der Sensortechnologie ließe keinen Zweifel, dass es Soldatinnen und Soldaten in einem zunehmend transparenten Schlachtfeld schwerer werden wird, unerkannt zu bleiben. Gleichfalls zwinge die Dynamik im Bereich Autonome Systeme bereits jetzt dazu, von etablierten Taktiken abzukehren. Künstliche Intelligenz wird zunehmend autonom Entscheidungen treffen. Mit der wachsenden Bedeutung von Sensoren einher

 geht die steigende Relevanz von Daten. Streitkräfte sind also zunehmend von mitunter fragilen Netzen abhängig. Darüber hinaus steht ein Paradigmenwechsel im Bereich Lagebilder an. Modernes Kameraequipment erlaubt es, jeden Winkel des Konfliktfeldes im Auge zu behalten.

Bestehen in der neuen Welt

Um unter diesen neuartigen Bedingungen zu bestehen, hat sich die britische Armee eine Reihe von Vorgaben selbst auferlegt. Ein Element der künftigen Streitkräfte soll der sogenannte Rece-Strike werden. Hinter diesem Konzept verbirgt sich die Idee, Aufklärungsfähigkeiten mit Artillerie und anderen Angriffsmitteln zu verbinden. Auf diese Weise will man möglichst früh gegen einen Gegner wirken. Diese Strategie soll auf allen Ebenen und in allen Dimensionen zum Einsatz kommen. Eine Schlüsselrolle kommt dabei dem Ranger-Regiment und der Brigade für Sondereinheiten zu.

Des Weiteren verlangt die neue Strategie von den Soldatinnen und Soldaten, ein neues Konzept für die Überlebensfähigkeit anzuwenden. Das Überleben der Angehörigen der Streitkräfte im Angesicht zunehmend potenter elektronischer Aufklärung steht dabei im Fokus. Die kämpfenden Truppen werden sich zur Eigensicherung zerstreuen, täuschen und verbergen. Ihre wesentlichen Ziele im Angriff sind derweil gegnerische Artillerie, Überwachungsanlagen, die Logistikketten und die Kommandoknotenpunkte.

Die Erwähnung elektronischer Aufklärung macht bereits deutlich, dass digitale Abhängigkeit erfolgsentscheidender Faktor der modernen Kriegsführung ist. Dem trägt das Konzept Rechnung. Die britischen Streitkräfte wollen ihre Gegner in diesem Feld übertrumpfen. Großer technischer Wandel ist auch im Bereich der Artillerie zu beobachten. Dieser Präzision darf die Logistik nicht hinterherhinken. Eine dynamische Logistik ist deshalb ein zentraler Baustein des LOpC. Der neue Ansatz stützt sich auf Verstreuung, Verdeckung, Vorwärtsproduktion und -reparatur. Sie sind die Leitlinien, unter denen Logistik in den britischen Streitkräften fortan erfolgen soll. Eine Besonderheit des LOpC ist, dass es sich nicht auf den aktiven Konfliktfall beschränkt.

Auch im Vorfeld eines Konflikts gibt es Handlungsanleitungen. Die Streitkräfte sind angehalten, Fähigkeiten für den Informationskrieg vorzuhalten. Die 77. Brigade des Heeres wird bei der Ergreifung und Aufrechterhaltung der Initiative im Informationsumfeld die Führung übernehmen. Ihr kommt bei dieser Aufgabe eine Schlüsselrolle zu.

General Sir Patrick Sanders, Chef des Generalstabs, nannte das Konzept: „die am besten belegte und umfassendste konzeptionelle Arbeit, die das Heer seit über drei Jahrzehnten geleistet hat.“ Das britische Heer stünde mit dem Konzept an der Spitze der Landkriegsführung. Man sei in der Lage, eine Führungsrolle in der NATO zu übernehmen.

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