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StartDigitalesStudie: Desinformation gefährdet die Demokratie

Studie: Desinformation gefährdet die Demokratie

Acht von zehn Menschen in Deutschland halten Falschinformationen für demokratiegefährdend. Das ergibt sich aus der Studie Verunsicherte Öffentlichkeit der Bertelsmann Stiftung. Eine entscheidende Rolle spielen die Sozialen Medien.

Der Studie zufolge sieht eine Mehrheit von 84 Prozent in vorsätzlich verbreitenten Desinformationen „ein großes Problem für unsere Gesellschaft.“ 81 Prozent der Befragten halten im Internet gestreute Falschinformationen für eine Gefahr für die Demokratie. Noch mehr Einigkeit herrscht bei der Ursachenforschung: Über 90 Prozent sehen den Hauptgrund für Desinformationskampagnen in der Beeinflussung der politischen Meinung der Bürgerinnen und Bürger. Die Manipulation von Wahlausgängen erzielt mit 86 Prozent einen ähnlich hohen Wert. Kontroverse Themen wie Migration, Corona-Maßnahmen, Krieg und Klimawandel sind für die Umfrageteilnehmenden am anfälligsten für Falschinformationen.

Fake News in den Sozialen Medien

59 Prozent der Befragten gaben an, Fake News am häufigsten auf den großen Social-Media-Plattformen wie Facebook oder X zu begegnen. Jeweils rund ein Drittel nannte zudem Artikel und Kommentarspalten auf Nachrichtenseiten und Blogs. Immer noch knapp ein Fünftel der Leute finde Desinformationen in Messenger-Diensten wie WhatsApp oder Telegram.

Andere Wahrnehmung in den USA

In den USA weichen die Ergebnisse ab. Hier sehen nur 67 Prozent der Befragten Desinformation als reale Gefahr für die Demokratie an. 25 Prozent der US-Amerikanerinnen und US-Amerikaner sind der Meinung, der Begriff Desinformation würde genutzt, um alternative Meinungen zu diskreditieren (in Deutschland: 13 Prozent). Auch die Selbstwahrnehmung ist in den Vereinigten Staaten eine andere: Sehen in Deutschland nur 16 Prozent ein Risiko durch Desinformation für sich selbst, sind es in den USA mit 39 Prozent mehr als doppelt so viele Menschen. Und während die deutschen Befragten Protestgruppen für die dominierende Quelle von Fehlinformationen halten (66 Prozent), werden in den USA Politikerinnen und Politiker aus dem Inland verdächtigt (68 Prozent) – in der Regel von der gegnerischen Partei.

Um Online-Falschinformationen Einhalt zu gebieten, sollten Soziale Netzwerke „verpflichtet sein, Faktenchecks und Vertrauensbewertungen einzubinden“, findet Cathleen Berger, die Co-Autorin der Studie. Zumindest in Europa will der Digital Services Act (DSA) dahingehend etwas bewirken.

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