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StartStaat & Rathaus„Hitze-Höllen statt lebenswerter Erholungsorte“

„Hitze-Höllen statt lebenswerter Erholungsorte“

Die Deutsche Umwelthilfe (DUH) hat mit einem „Hitze-Check“ deutschlandweit 190 Städte mit mehr als 50.000 Einwohnerinnen und Einwohnern hinsichtlich ihrer Versiegelungs- und Grünvolumenrate bewertet und diese in verschiedenen Kategorien eingeteilt. Dabei kam sie zu dem Ergebnis, dass die meisten der Städte ihr Bewohnerinnen und Bewohner nicht ausreichend vor Hitze schützt.

Die Hauptursache für zu hohe Temperaturen während der Sommermonate in den Städten ist ein zu hoher Anteil versiegelter Siedlungs- und Verkehrsflächen bei einem zugleich zu gering ausfallenden Anteil an Grünflächen. Zu Siedlungs- und Verkehrsflächen zählen Wohnhäuser, Straßen, Parks oder auch Friedhöfe. Das sogenannte Grünvolumen bezieht sich auf Grünflächen mit klimaregulierendem Effekt, mit und ohne Baumbepflanzung.

Grüne, gelbe und rote Karte

Die geprüften Städte wurden in drei Kategorien unterteilt: Eine rote Karte erhielten solche, die stark versiegelte Flächen und wenig Grünvolumen aufweisen. Die gelbe Karte bekamen einerseits Städte mit einem hohen Anteil an Versiegelung und hohem Grünanteil, andererseits auch solche mit gleichermaßen geringer Versiegelungs- wie Grünvolumenquote. Mit der grünen Karte wurden Städte ausgezeichnet, die wenig versiegelte Flächen besitzen und über einen hohen Grünanteil verfügen.

Maßstab der Wertung

Die Bewertungsgrundlage für das Ranking bildet bezüglich der Flächenversiegelung der deutschlandweit durchschnittliche Anteil der Versiegelung an der Siedlungs- und Verkehrsfläche in Höhe von 45 Prozent. Beim Grünvolumen bezieht sich die Wertung auf die Grünflächen mit klimaregulierendem Effekt. Für die Gesamtbewertung wurden die Flächenversiegelung und das Grünvolumen kombiniert betrachtet, wobei die Flächenversiegelung stärker gewichtet wurde.

Täglich 50 Hektar neue Versiegelung

Im Ergebnis haben 24 Städte eine rote Karte, 82 eine gelbe und 84 eine grüne erhalten. Schlusslichter des Vergleichs sind die Städte Ludwigshafen, Heilbronn, Regensburg, Worms und Mainz. Spitzenreiter hingegen sind die Städte Detmold, Ratingen, Potsdam, Jena und Hattingen.

Dennoch besteht weiterhin Handlungsbedarf, um Hitzeperioden entgegenzuwirken und die Städte bei der Entwicklung auf dem Weg hin zu mehr Grünvolumen sowie weg von zu viel Versiegelung voranzubringen – noch immer werden täglich deutschlandweit mehr als 50 Hektar Fläche versiegelt.

Grün ist nicht gleich Grün

Barbara Metz, Bundesgeschäftsführerin der DUH, betont die Bedeutung von kühlenden Grünflächen und wendet sich an die Politik: „Wir fordern von der Bundesregierung ein rechtlich verbindliches Ziel, die Flächenversiegelung in Deutschland bis spätestens 2035 zu stoppen. In Zeiten der Klimakrise brauchen unsere Städte unversiegelte Böden zur Versickerung von Wasser und Grünflächen zur Kühlung.“ Entscheidend sei jedoch, dass neben Rasenflächen auch Bäume, Büsche und Wiesen in unseren Städten zu finden seien, weil es Unterschiede bei der Effektivität verschiedener Grünfläche gebe. Der anhaltende Trend zu mehr Beton und weniger Grün sei alarmierend: „Statt zu lebenswerten Orten der Erholung entwickeln sich unsere Städte in Hitze-Höllen“, mahnt Metz.

Die Ergebnisse der Wertung zu den 190 Städten deutschlandweit können Sie hier einsehen.

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