Laut Medienberichten produziert das Münchener Rüstungsunternehmen Helsing Drohnen für die Ukraine. 2021 gegründet, zeichnet sich Helsing durch seine Expertise im Einsatz von Künstlicher Intelligenz (KI) für militärische Anwendungen aus.
Konkret soll das Unternehmen noch in diesem Jahr 6.000 Kampfdrohnen vom Typ HX-2 an den zweitgrößten Flächenstaat in Europa ausliefern. Entsprechende vertragliche Regelungen seien laut Helsing bereits von beiden Parteien abgesegnet. Darüber hinaus geht das Unternehmen davon aus, dass die kommende Bundesregierung die Drohnenbeschaffung finanziert. Das wäre bereits das zweite Arrangement dieser Art. Im November 2024 lieferte das Unternehmen 4.000 Drohnen an die Ukraine. Schon damals soll die Finanzierung aus Mitteln der Bundesregierung erfolgt sein. Für die jüngste Beschaffung setzt das Unternehmen erstmals die gerade fertiggestellte Resilience Factory (RF-1) in Süddeutschland ein. Laut Unternehmensangaben können auf der Liegenschaft zunächst 1.000 HX-2-Kampfdrohnen pro Monat produziert werden. Darüber hinaus plant Helsing, weitere Produktionsstätten in anderen europäischen Staaten aufzubauen. Auf diese Weise möchte das Unternehmen im Konfliktfall mehrere zehntausend Einheiten pro Monat herstellen.
KI als Schlüsselfähigkeit
Laut Hersteller Helsing zeichnet sich die HX-2 durch ihre integrierte KI aus. Diese ermögliche es dem Luftfahrzeug, trotz feindlicher elektronischer Kriegsführung (EW) gegen Ziele zu wirken. Das Unternehmen betont jedoch, dass menschliche Operateure bei kritischen Entscheidungen eingebunden werden. Mögliche Ziele für die Drohne können Artillerie, gepanzerte Fahrzeuge und andere militärische Einrichtungen sein. Der Wirkungsradius beträgt 100 Kilometer. Ein einzelnes System wiegt etwa zwölf Kilogramm und kann Geschwindigkeiten von bis zu 220 km/h erreichen. „Wir steigern die HX-2-Produktion parallel zu neuen Bestellungen. Der Krieg in der Ukraine zeigt täglich, dass moderne, präzise Technologie zahlenmäßige Nachteile gegenüber älteren Systemen ausgleichen kann. Die NATO muss daraus schnell die richtigen Lehren ziehen“, so Gundbert Scherf, Mitgründer von Helsing.