In den bisher größten Operationen gegen Kindesmissbrauch konnten europäische Ermittelnde aus mehr als 38 Ländern ein riesiges Pädophilen-Netzwerk namens Kidflix zerschlagen. Dabei sei es zu 79 Festnahmen gekommen.
Nach über zwei Jahren Ermittlungsarbeit ist die Streamingplattform „Kidflix“ für Videos mit Kindesmissbrauch im Darknet vom Netz genommen worden. Mit 1,8 Millionen Nutzenden zählte sie zu einer der größten Pädokriminellen-Plattformen weltweit, wie das bayerische Landeskriminalamt in München und die Generalstaatsanwaltschaft Bamberg am Mittwoch mitteilten. Unter der Leitung des bayerischen Landeskriminalamtes seien knapp 1.400 Tatverdächtige ausfindig gemacht worden. Die internationale Koordination der Operation „OP Stream“ übernahm die europäische Polizeibehörde Europol.
In Deutschland fanden den Angaben zufolge in 13 Bundesländern über 90 Razzien statt. Dabei konnten 103 Tatverdächtige ermittelt werden. Einige der Verdächtigen stünden nicht nur unter dem Verdacht, Videos von sexuellem Missbrauch von Kindern angeschaut oder heruntergeladen zu haben. Ihnen wird auch der aktive Missbrauch an Kindern und Jugendlichen vorgeworfen. Bereits Anfang März sei der Server der Plattform mit rund 72.000 Videos durch deutsche und niederländische Ermittelnde beschlagnahmt worden. Nach Angaben der Bayerischen Polizei wurde zudem im Rahmen der Maßnahmen eine Vielzahl von elektronischen Datenträgern, Mobiltelefonen und PCs sichergestellt.
Die Kriminelle errichteten die Plattform Kidflix nach Angaben von Europol 2021. Die Nutzenden konnten darauf gegen Bezahlung mit Kryptowährungen Videos, die sexuellen Missbrauch von Kindern zeigten, herunterladen und streamen.




