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StartSicherheitPolizei und Zoll ermitteln häufiger wegen Menschenhandels

Polizei und Zoll ermitteln häufiger wegen Menschenhandels

Die Sicherheitsbehörden haben in diesem Jahr 510 Verfahren im Deliktbereich Menschenhandel und Ausbeutung abgeschlossen. Dies entspricht einer Zunahme um 9,7 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Das geht aus dem “Bundeslagebild Menschenhandel und Ausbeutung” des Bundeskriminalamtes (BKA) hervor.

Die meisten Straftaten sind dem Bereich Menschenhandel zum Zweck der sexuellen Ausbeutung zuzuordnen: 291 Verfahren wurden unter diesem Aspekt geführt. Deutlich über 90 Prozent der Opfer sind weiblich. Auffällig ist das junge Alter vieler Betroffener. Etwa ein Drittel der Opfer, deren Alter ermittelt werden konnte, ist unter 21 Jahre alt.

Ein besonders starker Anstieg ist bei der Anzahl der Fälle von Ausbeutung Minderjähriger zu verzeichnen. Die Gesamtzahl stieg im Vergleich zum Vorjahr um 23 Prozent auf 237. Das Durchschnittsalter der Opfer beträgt 15 Jahre. Die Tatverdächtigen waren im Durchschnitt 37 Jahre alt.

Wie auch in den vergangenen Berichtsjahren zeichnet sich ein Trend zur Wohnungsprostitution ab. Die Bedeutung von Straßen- und Bordellprostitution sinkt im Vergleich.   

Auch im Deliktsfeld “Arbeitsausbeutung” offenbart das Lagebild deutliche Zunahmen. Im Beobachtungszeitraum wurden 28 Verfahren geführt. Dies entspricht einem Anstieg von 27 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Die Opferzahlen stiegen um 101 Prozent auf 147. Besonders häufig betroffen ist die Pflegebranche. Aber auch im Baugewerbe, der Gastronomie und im Reinigungsgewerbe kommt es zur Ausbeutung.

Die Tatverdächtigen im Phänomenbereich Menschenhandel und Ausbeutung agieren transnational. Um Menschenhandel und Ausbeutung entgegenwirken zu können, ist deshalb auch eine ausgeprägte internationale polizeiliche Zusammenarbeit vonnöten.

Im Deliktbereich ist von einem großen Dunkelfeld auszugehen. Aus Angst vor den Täterinnen und Tätern und fehlendem Vertrauen in die Behörden nehmen viele Opfer Abstand von der Anzeigeerstattung. Das Bundeslagebild Menschenhandel kann hier eingesehen werden.  

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