In Baden-Württemberg waren 2022 mehr Drogentote zu beklagen. Die Zahl der Toten stieg um 49 auf 179. Als Reaktion kündigte der baden-württembergische Innenminister Thomas Strobl (CDU) an, den Fokus weiterhin auf Suchtprävention und Aufklärung legen zu wollen.
„Im letzten Jahr verloren 179 Menschen ihr Leben durch den Konsum von Drogen. Das sind 49 mehr als im Vorjahr – und jeder Einzelne ist einer zu viel. Eine gefährliche und unkalkulierbare Wirkung entsteht vor allem, wenn Heroin oder Kokain mit anderen Drogen, Medikamenten oder Alkohol konsumiert wird. Diese Gefahr wird von vielen offenbar immer noch nicht erkannt“, so Strobl.
Die Drogentoten waren im großen Teil männlich (144 Männer, 35 Frauen). Das Durchschnittsalter der Verstorbenen lag bei 37,4 Jahren. Besonders tragisch ist, dass auch die jüngeren Alterskohorten betroffen waren. Vergangenes Jahr verstarben fünf Heranwachsende und drei Jugendliche aufgrund ihres Drogenkonsums. Schwerpunkt bildete die Landeshauptstadt Stuttgart mit 35 Toten.
Der Konsum von Heroin bleibt wie in den vergangenen Jahren auch die häufigste Todesursache. Besonders der Mischkonsum von Heroin mit anderen Drogen, Medikamenten oder Alkohol sei gefährlich. Aufgrund dieses Mischkonsums verstarben 42 Personen. Fast genauso gefährlich stellt sich der Mischkonsum von Kokain und anderen Substanzen dar (38 Todesfälle).
Neben polizeilichen Ermittlungen setzt die baden-württembergische Polizei auf Drogenprävention an Schulen. Die Polizei informierte im Jahr 2022 in 2.240 Veranstaltungen rund 55.000 Schülerinnen und Schüler über legale und illegale Drogen.
„Um langwierige Drogenkarrieren mit erheblichen gesundheitlichen Risiken bis hin zum Tod erst gar nicht erst entstehen zu lassen, setzten wir bereits im Kindesalter an. Wir werden daher nicht nachlassen und unsere präventiven Anstrengungen auf allen Ebenen und mit allen Akteuren vehement fortsetzen. Der Kampf gegen Rauschgift geht weiter“, kündigte Strobl an.