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StartVerteidigungEU-Kommission prüft emiratische Milrem-Übernahme

EU-Kommission prüft emiratische Milrem-Übernahme

Die EU-Kommission untersucht die im Februar erfolgte Übernahme des estnischen Unternehmens Milrem durch die EDGE Group, bei der es sich um einen Rüstungskonzern im Staatsbesitz der Vereinigten Arabischen Emirate mit Sitz in Abu Dhabi handelt. Milrem ist einer der Vorreiter im europäischen militärischen Landroboterbereich. Die Plattform Themis ist die Grundlage vieler darauf aufsetzender Projekte bedeutender Rüstungskonzerne. Zudem leitet Milrem das europäische iMUGS-Projekt, das mit EU-Mitteln eine Plug-and-Play-Architektur für zukünftige militärische Roboterfahrzeuge entwickeln soll. Nun befasst sich die Europäische Kommission mit dem Kauf.

„Wie bei Projekten, die Zuschüsse im Rahmen von EU-Verteidigungsfinanzierungsprogrammen erhalten, üblich, lösen Änderungen der Eigentumsverhältnisse eine Bewertung durch die Kommission aus“, sagte ein Sprecher der Europäischen Kommission gegenüber Defense News. „Insbesondere werden die Auswirkungen auf die Förderfähigkeit der erworbenen Unternehmen für EU-Finanzierungen geprüft, da ein Erwerb durch ein von einem Drittland kontrolliertes Unternehmen den Sicherheits- und Verteidigungsinteressen der EU und ihrer Mitgliedstaaten zuwiderlaufen könnte.“

Anfang Dezember 2022 hatte das iMUGS-Konsortium bei der vorletzten Demonstration des Projekts in Versailles, Frankreich, den Einsatz autonomer unbemannter Bodensysteme für verschiedene Verteidigungsmissionen wie Aufklärungt, Evakuierung von Verletzten sowie Nachschubversorgung auf der letzten Meile vorgestellt. Die Veranstaltung wurde seinerzeit von Safran und Nexter geleitet und von anderen Konsortiumsmitgliedern unterstützt.

Die Abschlussdemonstration von iMUGS fand am 15. Dezember 2022 in der Flämingkaserne in Brandenburg statt. Dort zeigte die Bundeswehr Anwendungsfälle und taktische Konzepte zum Einsatz dieses durch die EU-geförderten Projektes. Über einen Zeitraum von dreißig Monaten beteiligten sich Unternehmen und Institutionen aus sieben Ländern an der Entwicklung der unbemannten Systeme. Etwa 30 Millionen Euro stellte die EU zur Verfügung. Diese Mittel sollten natürlich die europäische Wettbewerbs- und Verteidigungsfähigkeit stärken, nicht die arabische. Zudem ist Milrem sehr tief in verschiedensten weltweiten Rüstungsprojekten integriert, um nicht für mehrere europäische Staaten von vitalem sicherheitspolitischem Interesse zu sein.

Auch in der Ukraine wird der Themis eingesetzt. Milrem lieferte in Zusammenarbeit mit KMW im vergangenen Jahr mindestens 14 Systeme, finanziert durch Deutschland.

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