Einerseits sich für ein Pflichtjahr stark machen, andererseits die Bundesfinanzierung für Freiwilligendienste kürzen – Das kritisiert das Bayerische Rote Kreuz (BRK) in Reaktion auf den Haushaltsentwurf der Bundesregierung, der drastische Kürzungen bei den Mitteln für den Bundesfreiwilligendienst und das Freiwillige Soziale Jahr vorsieht.
„Diese Kürzungen sind nicht nachvollziehbar. Schon jetzt müssen wir vielen jungen Menschen absagen, da die Bundesfinanzierung nicht ausreichend ist, um der hohen Nachfrage nach Freiwilligendiensten gerecht zu werden“, kritisierte BRK-Vizepräsidentin Brigitte Meyer. Jeder investierte Euro in Freiwilligendienste sei gut angelegtes Geld. In Zeiten des Fachkräftemangels benötige man jede helfende Hand. „Der Rotstift wurde an der absolut falschen Stelle angesetzt“, so Mayer. Der Haushaltsentwurf der Bundesregierung sieht Kürzungen in Höhe von 53 Millionen Euro beim Bundesfreiwilligendienst und 25 Millionen Euro weniger für das Freiwillige Soziale Jahr vor.
Beim BRK herrscht deswegen Unverständnis. Es wirke absurd, dass immer wieder über die Einführung eines sozialen Dienst- oder Pflichtjahres diskutiert werde, während das vorhandene Engagement junger Menschen nicht vollständig ausgeschöpft werde. Die Nachfrage nach Freiwilligendiensten beim BRK übersteige stets die zur Verfügung stehenden Stellen.