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StartSicherheitNeuer Einsatzrekord bei der Berliner Feuerwehr

Neuer Einsatzrekord bei der Berliner Feuerwehr

Die Berliner Feuerwehr musste im vergangenen Jahr zu insgesamt 528.895 Einsätzen ausrücken. Das ist ein neuer Rekordwert. Damit wurden pro Tag 101 Einsätze mehr bewältigt als noch 2021.

Innerhalb der zurückliegenden zehn Jahre beträgt der Zuwachs der Einsatzzahlen 40 Prozent. Auch bei den Notrufen, die in der Leitstelle eingingen, gab es einen neuen Rekord. 2022 nahmen die Disponentinnen und Disponenten 1.222.955 Telefonate entgegen. Das ist im Vergleich zum Vorjahr ein Anstieg um 11,6 Prozent. Alle 26 Sekunden erreichte damit ein 112-Notruf die Leitstelle der Berliner Feuerwehr.

Der Bereich der Notfallrettung und Notfalltransporte verzeichnete einen Einsatzzuwachs um zehn Prozent. Es gab 2022 insgesamt 509.536 Alarmierungen in diesem Segment. 2002 waren es noch „nur“ 255.892 Alarmierungen gewesen. Die hohen Einsatzzahlen brachten die Berliner Feuerwehr an die Grenze ihrer Belastbarkeit und teilweise auch darüber hinaus. Denn weiterhin besteht ein Mangel an Personal und Einsatzmitteln. Und das trotz zusätzlicher Rettungswagen. Nicht zuletzt deshalb wurde das Schutzziel auch deutlich verfehlt. Die durchschnittlich erreichte Hilfsfrist im Bereich der Notfallrettung betrug 2022 11,14 Minuten. Das vereinbarte Schutzziel sieht eine Zeit von zehn Minuten bei einem Erreichungsgrad von 90 Prozent vor. Dieses Schutzziel konnte im letzten Jahr mit 44,8 Prozent nicht erreicht werden.

Hier brauche es noch mehr Sensibilisierung der Bevölkerung für die unterschiedlichen Sektoren der medizinischen Versorgung, so Landesbranddirektor Dr. Karsten Homrighausen. Zudem verspricht er sich viel von der bevorstehenden Reform des Rettungsdienstgesetzes, an die er konkrete Erwartungen für eine bedarfsgerechte Versorgung hat. Auch die Gewerkschaft der Polizei (GdP), die in Berlin auch Feuerwehrangehörige vertritt, verlangt eine rasche Reform des Gesetzes.

Mehr Brandeinsätze

Bei den Einsätzen zur Brandbekämpfung gab es im letzten Jahr ebenfalls deutliche Zuwächse. Mit 9.578 Einsätzen lag diese Zahl um rund 40 Prozent höher als im Vorjahr. Im Durchschnitt rückte die Berliner Feuerwehr alle 28 Minuten mit 15 Einsatzkräften zu einer Brandalarmierung aus. Ebenfalls eine Zunahme war bei den Technischen Hilfeleistungen zu verzeichnen. Hier nahm – im Vergleich zu 2021 – die Einsatzzahl um 4.475 auf 26.174 zu.

Scharf verurteilten Berlins Innensenatorin Iris Spranger (SPD) und Homrighausen Attacken auf Einsatzkräfte. Allein in der vergangenen Silvesternacht wurden 69 Übergriffe auf Einsatzkräfte intern dokumentiert. 15 Einsatzkräften wurden damals verletzt. Die Schadenssumme an Fahrzeugen der Berliner Feuerwehr betrug circa 30.000 Euro. In diesem Zusammenhang bezeichnete der Landesbranddirektor die Berliner Feuerwehr als „Lebensversicherung“ der Bundeshauptstadt. Er wünscht sich auch eine stärkere Brandschutzerziehung und -aufklärung durch seine Beschäftigten. Hierfür müsste aber auch das Berliner Feuerwehrgesetz angepasst werden. Ob das – neben der Reform des Rettungsdienstgesetzes – noch in dieser Legislaturperiode erreicht werden kann, bleibt abzuwarten.

Viele Besuchende

Unterdessen stieß der Feuerwehr-Erlebnistag der Berliner Feuerwehr auf große Resonanz. Es kamen Tausende Besucherinnen und Besucher auf das Gelände des ehemaligen Flughafens Tegel. Dort präsentierte sich die Behörde auf einer Fläche von rund 16.000 Quadratmetern mit ihren verschiedenen Abteilungen, Fahrzeugen und Gerätschaften. Zusätzlich vertreten waren u. a. das Technische Hilfswerk (THW) und die Hilfsorganisationen. Im Rahmen der Veranstaltung wurden über 250 Nachwuchskräfte vereidigt. Ebenso wurden neue Kräfte der Freiwilligen Feuerwehr feierlich begrüßt.

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