Nordrhein-Westfalens Innenminister Herbert Reul (CDU) hat zusammen mit dem Inspekteur der Landespolizei, Michael Schemke, die neue Führungsstrategie der Polizei Nordrhein-Westfalen vorgestellt. Das Innenministerium hat im Rahmen einer Landesarbeitsgruppe gemeinsam mit den Polizeibehörden und wissenschaftlicher Unterstützung die Führungsprinzipien der nordrhein-westfälischen Polizei grundlegend überarbeitet.
Ergebnis ist ein Grundsatzpapier („Verantwortliche Wahrnehmung von Führung in der Polizei Nordrhein-Westfalen“), das die Leitlinien guter Führung innerhalb der Polizei skizziert. Das 217-seitige Dokument richtet sich insbesondere an alle polizeilichen Führungskräfte im Land. Damit erneuert die Polizei in Nordrhein-Westfalen ihre Führungsprinzipien erstmals seit 2004 wieder. Innenminister Reul sagte: „Vom Dienstgruppenleiter bis zum Polizeipräsidenten: Wir haben den Anspruch, dass innerhalb der Polizei optimal geführt wird. Denn gute Führung darf kein Zufall sein. Mit dem Papier werden die Weichen für die Innere Sicherheit in unserem Land gestellt.“
Der neue Leitfaden ist speziell auf die Anforderungen der Polizei abgestimmt. Er beschreibt erstmals aus unterschiedlichen Perspektiven, wie gute Führung entsteht und wie sie für die Polizei definiert ist. Zudem enthält er neue Instrumente, die die Führungskräfte unterstützen sollen. Die Rahmenkonzeption für die Polizei Nordrhein-Westfalen ist in dieser Form bundesweit die erste ihrer Art.
Zahlreiche Instrumente nutzbar
„Um besser zu werden, müssen wir klar sagen, was wir von unseren Führungskräften erwarten. Die Rahmenkonzeption war überfällig – das hat sich auch in den Ergebnissen der Mitarbeiterbefragung gezeigt. Eine Anleitung für gute Führung sind wir sowohl den Vorgesetzten als auch deren Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern schuldig. Sie bildet die Basis für eine vertrauensvolle Zusammenarbeit“, so Reul weiter. Eine wesentliche Grundlage für die Rahmenkonzeption war eine großangelegte Befragung zur Werteorientierung der Landespolizei.
In Zukunft steht den Führungskräften eine Vielzahl an Instrumenten zur Verfügung, darunter ein mehrdimensionales Führungsfeedback sowie Coaching- und Supervisionsangebote. Auch ein Handlungsrahmen für Gespräche mit Mitarbeitenden und Unterstützungsinstrumente, wie z. B. ein Mentoringprogramm für Führungskräfte, wurden eingebunden. Ergänzt wird der Leitfaden durch Handlungsempfehlungen, etwa mit Blick auf den Umgang mit Suchterkrankungen oder die Sensibilisierung für Indikatoren demokratiefeindlicher Tendenzen bei Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern.
Das vollständige Dokument findet sich hier.